AUA-Übernahme durch Lufthansa droht Scheitern – Frist bis Montag
Ende Juli läuft das öffentliche Übernahmeangebot der Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa für die AUA aus. Die Kommission verlangt für den Erhalt des Wettbewerbs in der Branche Zugeständnisse von der grössten deutschen Airline. Die Lufthansa wollte sich nicht klar dazu äussern, ob sie der EU hierbei nachgibt. «Unser Angebot liegt vor», sagte eine Sprecherin.
Entscheidung bis Ende Juli auf dieser Basis nicht möglich
Der EU-Kommission zufolge ist das neue informelle Angebot der Lufthansa mit Zugeständnissen «schlechter als das, was bisher auf dem Tisch gelegen» hat. Eine Entscheidung bis Ende Juli, wie von der Lufthansa gewünscht, werde auf Basis der vorliegenden Informationen nicht möglich sein. Die Fluggesellschaft habe bei den Zugeständnissen «einen Schritt nach vorn und zwei zurück» gemacht. Ohne ein «Wunder» könne die EU-Kommission bis Ende Juli keine Entscheidung treffen, sagte der EU-Sprecher.
Lufthansa spricht von Zugeständnissen
Eine Lufthansa-Sprecherin sagte, der Konzern habe der EU-Kommission ein neues Angebot mit Zugeständnissen vorgelegt. Zu Einzelheiten wollte sie keine Angaben machen. Das öffentliche Übernahmeangebot der Lufthansa für Austrian Airlines läuft am 31. Juli aus. Ohne die vorherige Genehmigung seitens der EU kann der Deal nicht vollzogen werden. Die EU-Kommission hatte Anfang Juli eine vertiefte kartellrechtliche Prüfung der geplanten Übernahme eingeleitet, die bis Ende November dauern kann. Bislang hatte die EU eine Genehmigung bis Ende Juli nicht ausgeschlossen, allerdings neue Zugeständnisse der Lufthansa eingefordert.
500 Mio. Staatshilfe
Noch am Donnerstag hatte es positive Signale aus Brüssel gegeben. EU-Verkehrskommissar Antonio Tajani hatte sich optimistisch gezeigt, dass die Kommission die österreichische Staatshilfe von 500 Millionen Euro für die AUA akzeptieren könne. Die Lufthansa hatte die Übernahme auch von dieser Finanzspritze abhängig gemacht. Die Lufthansa sollte nun der EU darlegen, wie sie nach der AUA-Übernahme den Wettbewerb in Zentraleuropa aufrechterhalten will. In Frage kommt zum Beispiel der Verzicht auf bestimmte Strecken, die dann von der Konkurrenz genutzt werden könnten. (awp/mc/pg/21)