Der Dubai Financial Market DFM verlor innerhalb einer Woche rund 25 Prozent (notiert derzeit bei 3’085 Punkten), die Abu Dhabi Exchange ADX (Stand per 9. Oktober: 3’000 Zähler) gab ein Fünftel ihres Wertes ab. Gleichzeitig stieg der Umsatz am DFM um ein Viertel auf 1.2 Mrd. Dirham, ein Indikator für einen beschleunigten «Sell-Out». Ganz oben auf der Verliererliste stehen die Dubai Islamic Bank (minus 29 Prozent) und Baukonzern Emaar (minus 25 Prozent). Saudiarabiens TASI-Index schloss mit unter 6’000 Punkten auf einem 52-Monatstief. Insgesamt brach in den vergangenen sieben Handelstagen die Marktkapitalisierung der sieben Golfbörsen von 950 Mrd. Dollar um 180 Mrd. auf 770 Mrd. Dollar ein.
Öffnung entpuppt sich als Bumerang
Es war vor einem Jahr, als die Börsenchefs von Dubai und Abu Dhabi begannen, ihre Märkte für ausländische Investoren zu öffnen. Umfangreiche Roadshows in London und New York lockten Kapital, hoben den westlichen Anteil bei kotierten arabischen Firmen auf bis zu einem Drittel an. Diese Politik der Öffnung erweist sich nunmehr als Bumerang. Nicht-lokale Anleger steigen eilig aus den Emerging Markets aus. Weil arabische Marktteilnehmer gleichfalls abwarten, finden sich keine Käufer – obgleich arabische Staatsfonds mit geschätzen 2 Billionen Dollar Kapital imstande wären, den Trend umzukehren.
Mit dem Kursgewitter im Orient ist die bislang negative Korrelation der arabischen Börsen mit westlichen Märkten erst einmal hinfällig. Als 2006 die Börsen in Europa und den USA boomten, brachen die GCC-Kursbarometer ein. 2007 legten sie konträr zu Dow Jones, DAX, Nikeei & Co. zu. Jetzt rauscht man gemeinsam in den Keller. (gaf)