Aufgepasst: Erwerb von Wohneigentum birgt Risiken

Von Tobias Billeter


Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden auf eigenem Grund und Boden steht bei vielen Schweizern ganz oben auf der Wunschliste. Doch oft wird der Traum vom Eigenheim zum Albtraum, weil wichtige Grundsätze nicht beachtet wurden.

Die Kontrolle nicht aus der Hand geben
Gerade in der Planungsphase ist es äusserst wichtig, von Anfang an einen vertrauenswürdigen Architekten an seiner Seite zu wissen. Trotzdem ist der wichtigste Grundsatz: Die Kontrolle nie vollständig dem Architekten überlassen. Den Stand der Planung sollte man regelmässig selber überprüfen. Und dies mit gutem Grund: Denn der Architekt ist lediglich Dienstleister und nicht Bauherr. Er wickelt zwar den Landverkauf ab, bereitet alle Verträge mit den Handwerkern vor und überwacht den Bau. Das finanzielle Risiko und somit die volle Verantwortung bleiben aber beim Bauherren.

Vorsicht bei Generalunternehmern
Wer sein Haus von einem Generalunternehmer (GU) bauen lässt, der sollte auf jeden Fall Informationen über dessen Seriosität einholen. Denn der GU übernimmt per Werkvertrag den ganzen Bau und die Organisation, das Risiko bleibt aber beim Bauherren selbst. Geht nun der GU während der Bauphase Pleite, kann das für den Bauherren fatale Folgen haben. Erstens ist ein Baustopp nervenaufreibend und schadet meist auch der Bausubstanz. Und zweitens haftet der Bauherr laut «Handwerkerpfandrecht» gegenüber den Handwerkern für bereits ausgeführte Arbeiten, auch wenn diese Arbeiten dem GU bereits im Voraus bezahlt wurden.

Wichtig: Das Hypothekar-Institut jedes Bauherren hilft hier schon aus Eigeninteresse gerne mit, das Risiko möglichst klein zu halten.

Mietzins soll nicht zur Hypothek werden
Steigende Zinsen strangulieren Eigenheimbesitzer mit zu hohem Hypothekaranteil. Wer sich den Traum vom Eigenheim erfüllen will, der sollte grosszügig kalkulieren. Auch ein Arbeitsplatzverlust oder eine plötzlich Erkrankung sollten mittelfristig finanziell überbrückbar bleiben. Wichtig: Es lohnt es sich auch nicht, wegen des Traumhauses auf alles zu verzichten. Denn was nützt einem ein Eigenheim, wenn man es gar nicht geniessen kann?

Absicherung für alle Fälle
Wer ein Haus baut oder kauft, muss sich gegen diverse Risiken versichern, allerdings nicht nur gegen Feuer, Wasser- und Glasschaden: Eigentümer sollten mit einer Lebensversicherung auch für den Todesfall vorsorgen. Die Finanzierung des Eigenheims ist für die meisten Familien die grösste Investition, die sie in ihrem Leben tätigen. Über Jahre werden in der Regel Hypotheken abgezahlt. Stirbt aber während dieser Zeit ein Elternteil, ist die Finanzierung der Liegenschaft nicht mehr gewährleistet. Denn ist für den Todesfall des Ernährers keine Versicherung abgeschlossen, muss ? als wäre nicht schon genug Unglück passiert ? die verbleibende Familie das Haus verlassen.

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