«Um weiterhin Wohlstand zu generieren», müsse der heute schon an seine Grenzen stossende öffentliche Verkehr weiter entwickelt werden, sagte der Waadtländer Regierungspräsident Pascal Broulis, der für seinen Kanton das Übereinkommen unterzeichnete. Mit einer bereits im April festgelegten Vorfinanzierung und dem Rahmenübereinkommen «treten wir in ein neue Ära ein», sagte Broulis. In der Rahmenvereinbarung werden unter anderem Zielsetzungen und ein Zeitraster für anstehende Arbeiten festgelegt. Ferner werden darin auch die Modalitäten der Vorfinanzierung geregelt. Dank dieser Vereinbarung ist nun klar definiert, welche Eisenbahnangebote bis 2030 in der Genferseeregion realisiert werden.
Ausbau in drei Phasen
Der Ausbau der SBB-Bahnlinien findet in drei Phasen statt. Um die Kapazitäten zwischen Lausanne und Genf zu erhöhen, sollen verschiedene Projekte vorangetrieben werden: Es sind zum Beispiel ein viertes Gleis zwischen Lausanne und Renens sowie ein drittes Gleis zwischen Renens und Allaman. Im weiteren ist geplant, den Bahnhof Genf Cornavin auszubauen. Dank diesen Ausbaumassnahmen kann etwa bis 2020 die Sitzzahl zwischen Lausanne und Genf verdoppelt werden. Überdies soll dadurch die Einführung des 15-Minutentaktes im Regionalverkehr möglich werden. Die Qualität des öffentlichen Verkehrs wirke sich stark auf die Lebensqualität aus, sagte der Genfer Regierungspräsident François Longchamp.
«Positives Signal in schwierigen Zeiten»
BAV-Direktor Max Friedli seinerseits lobte das Engagement der beiden Kantone. «Das ist ein positives Signal in diesen schwierigen Zeiten», sagte Friedli, der befürcht, dass künftig das Geld für den Ausbau des Eisenbahnnetzes fehlen wird. Für SBB-Chef Andreas Meyer ist das Übereinkommen «fast wie Weihnachten». Bereits am 2. April 2009 hatten die Regierungen der Waadt und Genfs eine Erklärung unterzeichnet, mit der sie ihr grundsätzliches Einverständnis einer Vorfinanzierung für die geplanten SBB-Infrastrukturprojekte von 300 Millionen Franken bekundeten. Diese Einigung macht es möglich, dass nun die wichtigsten Eisenbahn-Projekte schneller realisiert werden können. (awp/mc/ps/21)