Auslandbanken büssen 2008 knapp einen Drittel des Gewinns ein

Dies sagte Martin Maurer, Geschäftsführer des Verbands Auslandsbanken in der Schweiz, am Mittwoch vor den Medien in Zürich. Der Gesamterfolg (Umsatz) der Banken reduziert sich um 10%. Die Auslandbanken konnten ihren Zinserfolg um 10% steigern, erlitten aber auch Einbusssen im Kommissionsgeschäft (-14%) und im Handelsgeschäft (-22%). Für Alfredo Gysi, Präsident des Verbands der Auslandsbanken in der Schweiz, sieht darin aber keine einschneidenden Probleme.


Mehrere Besitzerwechel
Im Zuge der Finanzkrise hätten aber einige Banken ihren Besitzer gewechselt. Beispiele dafür sind die Fortis Bank, die and die BNP Paribas überging, oder die Dresdner Bank, die von der Commerzbank übernommen worden ist. Gysi sieht bei den jüngsten Änderungen beim Bankgeheimnis keinen Nachteil. Der Schutz der Privatsphäre und die Steuerfrage müssten voneinander getrennt werden. Doppelbesteuerungsabkommen würden dies unterstützen, solange diese den automatischen Informationsaustausch auschlössen. Gysi kritisierte aber die Rhetorik einiger G20-Regierungen, welche die Schweiz unter Druck setzten.


Höherer Einlegerschutz belastet
Zu kämpfen hätten die Banken auch mit dem höheren Einlegerschutz gehabt. Dieser sei nötig, wie der Fall der gestolperten isländischen Kaupthing-Bank zeigte, sagte Gysi. Die neuen Auflagen hätten aber auch Bilanzstrukturierungen notwendig gemacht, die aus wirtschaftlicher Sicht nachteilig gewesen seien. «Die Auslandbanken schauen optimistisch in die Zukunft», sagte Maurer. Ein Massenexodus ausländischer Banken aus der Schweiz habe nicht stattgefunden. Die 154 Auslandbanken bilden rund die Hälfte der in der Schweiz ansässigen Finanzinstitute. Sie tragen nach eigenen Angaben zwei Prozent zum Brittoinlandprodukt der Schweiz bei. (awp/mc/ps/20)

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