In sechs von zehn Branchen verzeichnete die Eidg. Zollverwaltung (EZV) ein Wachstum, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Zu den Gewinnern gehörte auch die in den Vormonaten arg gebeutelte Metall-Industrie, die insgesamt um satte 12,3% zulegte. Der Absatz in der Aluminium-Sparte nahm um 44% zu, beim Eisen und Stahl ergab sich ein Plus von 26%.
Exportmotor Uhrenindustrie
Stärker als die Metall-Industrie wuchs einzig die Uhren-Industrie, die ihre Ausfuhren um 14,2% auf 1,2 Mrd CHF steigerte. Im Januar hatten die Uhren-Exporte bloss um 2,7% zugelegt. Die Verkäufe von Uhren im Wert von unter 500 CHF nahmen um 31,6% zu. Der Absatz der über 3000 CHF teuren Uhren stieg um 3,9%. Auf dem US-Markt verbuchte die Uhren-Branche wieder ein Wachstum (+18,7%). Ein Renner waren Schweizer Uhren auch in Hongkong (+17,1%). In China, dem drittwichtigsten Absatzmarkt hinter den USA und Hongkong, stieg der Umsatz um satte 49,5%.
Auch Chemische Industrie deutlich im Plus
Die grösste Export-Branche der Schweiz, die Chemische Industrie, verbuchte ein Plus von 6,5%. Für einmal nahmen die Ausfuhren der Pharma-Division aber nur halb so stark zu wie der Durchschnitt. Grösser war die Nachfrage nach Ölen, Riech- und Aromastoffen sowie Roh- und Grundstoffen. Die Nahrungs- und Genussmittel-Branche verbuchte ein Wachstum von 1,5%. Aufs Ergebnis drückte der massive Rückgang bei den Tabak-Fabrikaten. Deutlich zulegen konnten dagegen die Ausfuhren von Kaffee (+47%), Schokolade (+20%) und Getränken (+15%).
Bekleidungsindustrie arg unter Druck
Den grössten Rückschlag musste die Bekleidungsindustrie hinnehmen, deren Ausfuhren um 19,3% abstürzten. Zu den Verlierern gehörte auch die Maschinen- und Elektro-Industrie (-4,2%). Zwar nahmen die Verkäufe von Textil- und Kraftmaschinen deutlich zu. Dagegen fiel die Nachfrage nach Maschinen für die Papier- und die grafische Industrie sowie zur Metallbearbeitung bescheiden aus. Die Wachstumsimpulse kamen vor allem aus Asien und Nordamerika. Die Lieferungen nach Singapur nahmen um 77% zu, nach Kanada wurde 61% mehr ausgeführt. Auch Südkorea und Australien glänzten mit starken Wachstumsraten.
Stagnierende Ausführen in den EU-Raum
Die Ausfuhren in die Europäische Union stagnierten. Rückläufig war die Nachfrage namentlich in den kriselnden Ländern Italien, Spanien und Portugal. Massiv weniger wurde ferner nach Katar und Mexiko geliefert. Die Importe sanken im Februar wertmässig um 0,9% auf 13,6 Mrd CHF. Bereinigt um die Teuerung, resultierte ein Rückgang von 3,6%. Besonders deutlich gingen die Einfuhren von Energie zurück. Bei den Investitionsgütern stechen die rückläufigen Einfuhren von Maschinen und Apparaten hervor.
Auto-Importe ziehen markant an
Auffällig stark waren dagegen die Auto-Importe: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 23,1% mehr Fahrzeuge eingeführt. Beliebt waren auch Produkte der Unterhaltungselektronik. Dagegen gingen die Einfuhren von Kleidern und Schuhen sowie Nahrungs- und Genussmitteln zurück. In der Handelsbilanz resultierte im Februar ein Überschuss von 1,29 Mrd CHF (+83,6% zum Vorjahr). Im Januar hatte der Überschuss 2,42 Mrd CHF betragen (+21,3%). Im Januar waren die Exporte wertmässig um 0,6% gesunken, während die Importe um 4,1% abgesackt waren. (awp/mc/ps/11)