Nach enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten sprang die Gemeinschaftswährung um über einen Cent auf den höchsten Stand seit knapp zwei Monaten. Am späten Nachmittag kostete der Euro 1,2909 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vor den Daten noch auf 1,2792 (Donnerstag: 1,2781) Dollar festgesetzt. Der Dollar war damit 0,7817 (0,7824) Euro wert.
Klare Signale für ein Ende der Zinserhöhungen
«Eine Zinserhöhung in den USA am kommenden Dienstag wäre nach dem Arbeitsmarktbericht eine Riesenüberraschung», sagte Devisenexperte Michael Klawitter von Dresdner Kleinwort. Der Arbeitsmarktbericht sei «sehr, sehr schwach» ausgefallen. Den unerwartet moderaten Stellenzuwachs und die höhere Arbeitslosenquote habe der Markt als klare Signale für ein Ende der Zinserhöhungen aufgefasst. Die US-Notenbank hat ihren Leitzins wegen der Risiken für die Preisstabilität bereits 17 Mal in Folge auf inzwischen 5,25 Prozent angehoben. Die Währungshüter hatten zuletzt signalisiert, dass ihre Entscheidung von den Inflations- und Konjunkturdaten abhängt. Das Wirtschaftswachstum in den USA hatte sich zuletzt spürbar abgeschwächt.
Umfeld für den Euro verbessert
«Der Zinsvorsprung der USA wird sich allmählich verringern», sagte Klawitter. Während der US-Leitzins seinen Höhepunkt bereits erreicht habe, dürfte die EZB ihren Straffungskurs zunächst fortsetzen. «Das Umfeld für den Euro hat sich drastisch verbessert», sagte Klawitter. Bereits in der kommenden Woche dürften die strukturellen Defizite in den USA mit der Handelsbilanz wieder in den Mittelpunkt rücken.
Euro-Referenzkurs: 1,5779 Schweizer Franken
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,67590 (0,67805) britische Pfund, 147,66 (146,84) japanische Yen und 1,5779 (1,5746) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 652,25(644,40) Dollar festgesetzt. (awp/mc/ar)