Aussicht auf Zinserhöhungen in den USA drückt Euro unter 1,28 Dollar

Erst am Montag hatte der Euro mit 1,2979 Dollar ein 13-Monats-Hoch erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,2789 (Dienstag: 1,2847) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7819 (0,7784) Euro.


Verschiebung der Zinserwartungen in den USA
«Die Aussagen von US-Währungshütern haben in jüngster Zeit zu einer Verschiebung der Zinserwartungen in den USA geführt», sagte Devisenexperte Ralf Umlauf von HelabaTrust. Die Betonung von Inflationsgefahren durch verschiedene Fed-Mitglieder lasse für die Zinsentscheidung Ende Juni in den USA eine weitere Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte auf 5,25 Prozent erwarten. «Die Wahrscheinlichkeit für eine abermalige Leitzinserhöhung ist kräftig gestiegen», sagte Umlauf. Nach dem enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag hatten sich noch viele Marktteilnehmer auf ein vorläufiges Ende der Zinserhöhungen eingestellt.


Dritte Leitzinserhöhung der EZB seit Dezember erwartet
«Der Markt bleibt sensibel im Hinblick auf Inflationsrisiken in den USA», sagte Umlauf. An den Erwartungen für die Zinspolitik in der Eurozone habe sich in den vergangenen Tagen unterdessen kaum etwas geändert. Am Markt wird weiterhin für diesen Donnerstag mit der dritten Leitzinserhöhung der EZB seit Dezember um 0,25 Punkte auf dann 2,75 Prozent gerechnet. Bis zum Jahresende dürfte der Leitzins in der Eurozone auf mindestens 3 Prozent klettern. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet dürfte am Donnerstag nach Einschätzung von Umlauf hingegen kaum Hinweise auf eine Beschleunigung des Straffungskurses liefern. Dies könnte den Euro weiter unter Druck setzen.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6878 (0,6887) britische Pfund, 144,89 (144,74) japanische Yen und 1,5613 (1,5608) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 617,75 (627,00) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)

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