Austrian Airlines nach Verlust-Ankündigung offiziell auf Partnersuche

Der Nettoverlust dürfte im Jahr 2008 zwischen 70 und 90 Millionen Euro liegen, teilte das österreichische Unternehmen mit. Als Hauptgrund für diese Entwicklung wurden die hohen Kerosinpreise genannt. Nach der Aufsichtsratssitzung bestätigte die Gesellschaft offiziell die Suche nach einem Partner. Bis Ende Juli soll das beauftragte Beratungsunternehmen Boston Consulting Group (BCG) dazu erste Zwischenergebnisse vorlegen.


Staat will Anteil reduzieren – Privatisierungsauftrag
Laut einem Bericht der Wiener «Kronenzeitung» (Dienstag) will der Staat seinen Anteil an Austrian Airlines von bisher 42 Prozent auf 25 Prozent reduzieren. Nach erfolgreichen Verhandlungen mit einem Bündnispartner werde Wien dann «einen Privatisierungsauftrag beschliessen». Bisher hatten vor allem die österreichischen Sozialdemokraten eine Privatisierung abgelehnt. Dies aber änderte sich nach dem Scheitern eines Teilverkaufs an den saudi-arabischen Geschäftsmannes Mohammed al Jaber.


Lufthansa ist Favorit 
Als wahrscheinlichster strategischer Käufer einer privatisierten AUA gilt in Österreich die Deutsche Lufthansa . Diese hat bisher kein Kaufangebot vorgelegt, sich einen solchen Schritt jedoch offengehalten. Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber hatte in der vergangenen Woche erneut betont, dass die Österreicher zunächst selbst entscheiden müssten, ob sie den Einstieg eines Partners wollten. Der Eigentümer «muss zuerst einmal wissen, was er mit der AUA in Zukunft überhaupt vorhat», sagte Mayrhuber in einem Interview.


Auch Aeroflot bekundet Interesse
Experten zufolge könnte die Lufthansa allerdings unter Druck geraten, wenn ein Konkurrent bei der benachbarten AUA einsteigen und deren Osteuropa-Netz übernehmen würde. Am Wochenende hatte die russische Aeroflot , die gern im Westen stärker Fuss fassen würde, Interesse an der österreichischen Gesellschaft bekundet. Als weiterer potenzieller Partner gilt Air France-KLM .


Kerosinpreis drückt AUA in Verlustzone
Neben den Kerosinpreisen nennt Austrian Airlines auch das aktuelle US-Dollar-Niveau als Grund für die negative Gewinnentwicklung. Beides zusammen führe bei der AUA zu Mehrkosten in Höhe von 130 Millionen Euro. Mit der Verlust-Ankündigung strich die Gesellschaft alle bisherigen Prognosen für 2008 und 2009. Dies gelte auch für die Ankündigung, im Jahr 2009 wenigstens einen «dividendenfähigen Gewinn» zu erreichen, hiess es. (awp/mc/pg)

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