Ausverkauf an den Golf-Börsen

Von Gérard Al-Fil

Noch zu Jahresbeginn schienen sich die Indizes am Golf zu erholen. Jetzt notieren der Dubai Financial Market (DFM) und der Abu Dhabi Securities Exchange (ADX) mit 1?462 bzw. 2?163 Zählern derzeit auf ihren tiefsten Ständen seit Juni bzw. Juli 2004.


Panikverkäufe in allen Segmenten
Unter den grössten Verlierern auf 52-Wochenbasis in Dubai sind die Immobilienentwickler Union Properties (minus 90 Prozent) und Deyaar Development (83 Prozent Wertverlust). Auch Papiere des Leitwerts Emaar (baut den höchsten Turm Burj Dubai) gaben seit Januar 2008 86 Prozent ab. «Die Anleger unterscheiden gar nicht mehr zwischen Einzelwerten, sie stossen alles ab», sagt ein Händler auf dem DFM-Parkett. Infolge der Finanzkrise haben vor allem westliche Banken den Kredithahn für den Bausektor zugedreht. Grossprojekte, wie das Dubai Land oder der Nakheel Tower, werden gestoppt oder ihr Baustart verzögert sich um bis zu ein Jahr. Auch in den Segmenten Finanzen, Industrie und Telekommunikation gibt es derzeit kein Halten mehr. An der Nasdaq Dubai fielen die Papiere des viertgrössten Hafenbetreibers Dubai Ports World auf ein Allzeittief von 25 US-Cents. 


Die Börsen in Riad, Kuwait, Bahrain und Doha kennen momentan gleichfalls nur eine Rchtung: nach unten. Wegen der fallenden Ölpreise liegen allein in Saudiarabien 13 Prozent aller geplanten Ölförderprojekte auf Eis.

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