Unbefriedigend für die Mehrheit der Betriebe seien Umsatz, Cash Flow und Nettorendite, sagte Urs Wernli, Zentralpräsident des Auto Gewerbe Verbandes Schweiz (AGVS), am Mittwoch auf der Delegiertenversammlung in Wiedlisbach BE laut Mitteilung. Die Prognose vom Herbst, dass 2005 rund 275’000 Autos verkauft werden könnten, sei mit Vorsicht zu geniessen. Zufriedenstellend sei aber die Auslastung.
Auf neusten Stand bringen
Um den neuen Herausforderungen zu begegnen, müsse sich das Autogewerbe technisch auf dem neuesten Stand halten und die Vorschriften für Sicherheit im Strassenverkehr umsetzen. Die Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) zur Liberalisierung müsse «mit Augenmass und Respekt vor der Partnerschaft» angewendet werden. Sie solle auch Schaden abwenden und Existenzen erlauben. Das Autogewerbe solle mit weiteren bürokratischen Auflagen verschont werden und ausserdem nicht mit zusätzlichen Lasten und Steuern «bestraft» werden, forderte Wernli von den Politikern.
Nicht nur über Preis verkaufen
Wer nur über den Preis verkaufe, werde daran zugrunde gehen, sagte David Bosshart, Chef des Gottlieb Duttweiler Instituts, als Gastreferent. «Man kann sehr wohl im Garagengewerbe ohne künstlichen Schutz Geld verdienen. Aber man wird sich vermehrt zum Wohle des Kunden anstrengen müssen», sagte er. Wer nichts zur Wertschöpfungskette beitrage, werde verschwinden.
28 Mrd Umsatz
Der AGVS vertritt rund 4’000 kleine, mittlere und grössere Unternehmen, Markenvertretungen und unabhängige Betriebe. Die 35’000 Mitarbeitenden in den AGVS-Betrieben verkaufen, warten und reparieren nach verbandseigenen Angaben den grössten Teil des schweizerischen Fuhrparks mit rund 4,1 Mio Fahrzeugen. Der jährliche Umsatz des gesamten Autogewerbes (mit 5’300 Garagen und 37’000 Mitarbeitenden) wird ohne Neuwagengeschäft auf rund 28 Mrd CHF geschätzt, mit Neuwagengeschäft auf rund 74 Mrd CHF. Kernkompetenzen des AGVS sind nach eigenen Angaben die Berufs- und Weiterbildung, die Branchenvertretung und das Anbieten von marktgerechten Dienstleistungen.