AWD legt bei Umsatz und Gewinn zu – Grossbritannien bleibt schwach
Das Wachstum begründete der Konzern vor allem mit der regen Nachfrage nach Produkten für Altervorsorge und Vermögensaufbau, auf die Rund ein Viertel des Umsatzes entfallen sei. Hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist allerdings das Geschäft in Grossbritannien. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der AWD.
Umsatz um 11,7 Prozent gesteigert
Der Umsatz sei im Jahresvergleich im 11,7 Prozent auf 201,2 Millionen Euro gestiegen, teilte das im MDAX notierte Unternehmen am Montag in Hannover mit. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem etwas geringeren Anstieg auf 200,6 Millionen Euro gerechnet. Der operative Gewinn (EBIT) kletterte um 16,8 Prozent auf 22,2 Millionen Euro. Die EBIT-Marge legte von 10,5 auf 11,0 Prozent zu. «Diese Entwicklung bestärkt uns in unserem Ziel eine EBIT-Marge von 13,5 Prozent im Geschäftsjahr 2008 zu erzielen», sagte Vorstandschef Carsten Maschmeyer. In Deutschland habe AWD in den drei Monaten allein 22.500 Riester- und Rürup-Policen vermittelt, 20,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Quartalsüberschuss von 8,6 Prozent
Der Vorsteuergewinn stieg in den Monaten Januar bis März um 16,9 Prozent auf 23,5 Millionen Euro. Unterm Strich verbuchte AWD einen Quartalsüberschuss von 15,2 Millionen Euro und damit 8,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit hat das Unternehmen seine selbst gesteckten Ziele erreicht. Ende März hatte Maschmeyer angekündigt, den Umsatz im ersten Quartal um mindestens zehn Prozent zu steigern und beim EBIT stärker als beim Umsatz zuzulegen. Fürs Gesamtjahr werden damaligen Angaben zufolge dieselben Wachstumsziele angepeilt.
Vergleichszahlen um verlustreiches Italien-Geschäft bereinigt
Die Vergleichszahlen des Vorjahres wurden dabei um das im zweiten Halbjahr eingestellte verlustreiche Italien-Geschäft bereinigt. Einschliesslich der Ergebnisse aus Italien, wo AWD in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres bei 1,6 Millionen Euro Umsatz einen operativen Verlust von 2,4 Millionen Euro verzeichnet hatte, wuchs der Umsatz um 10,7 Prozent. Operativer Gewinn, Vorsteuerergebnis und Überschuss legten jeweils um mehr als 32 Prozent zu.
Geschäft in Grossbritannien bleibt schwach
Hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist das Geschäft in Grossbritannien. Zwar lag die EBIT-Marge mit 1,5 Prozent leicht über dem Wert des Vorjahresquartals (1,2 Prozent), blieb aber hinter den im Gesamtjahr 2006 erreichten 2,4 Prozent zurück. Analysten hatten mit einem Anstieg auf bis zu vier Prozent gerechnet. Für das laufende Jahr hatte Finanzvorstand Ralf Brammer Ende März eine Marge von rund sechs Prozent im Grossbritannien-Geschäft in Aussicht gestellt. Insgesamt stieg der operative Gewinn in dem Land in den ersten drei Monaten um 50 Prozent auf rund 600.000 Euro, während der Umsatz um 15 Prozent auf 39,6 Millionen Euro kletterte.
Zentral-, Osteuropa und Österreich legten stark zu
Deutlich zulegen konnte AWD in Zentral- und Osteuropa und in Österreich. Der Umsatz stieg hier um 34,6 Prozent auf 45,9 Millionen Euro, der operative Gewinn legte um 60 Prozent auf 9,6 Millionen Euro zu. Wichtigster Markt blieb aber Deutschland, wo die Erlöse um 4,5 Prozent auf 97,9 Millionen und das operative Ergebnis um 6,0 Prozent auf 17,6 Millionen Euro stiegen.
Beraterzahl europaweit deutlich erhöht
Seine Beraterzahl konnte AWD europaweit wie angekündigt deutlich erhöhen. In den Monaten Januar bis März kamen insgesamt 226 Vertriebsleute hinzu und damit deutlich mehr als die mindestens 160, die Maschmeyer Ende März in Aussicht gestellt hatte. Mit 6.266 Beratern erreichte die Zahl Ende März einen neuen Höchststand. Der durchschnittliche Umsatz je Berater stieg um 4,0 Prozent auf rund 32.100 Euro. Die Entwicklung der Beraterzahl gilt in der Branche als Indikator für mögliches künftiges Wachstum.
9,5 Prozent mehr Kunden
Die Zahl der AWD-Kunden erhöhte sich um 9,5 Prozent oder 160.000 Kunden auf 1,85 Millionen. Dabei gewann das Unternehmen in den Monaten Januar bis März 53.000 Neukunden hinzu, 6,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit sei das interne Ziel von 50.000 Neukunden pro Quartal übertroffen worden, hiess es. Insgesamt seien in dem Quartal 151.600 Kunden beraten worden.(awp/mc/ab)