«Die Anzeichen mehren sich und geben uns die Zuversicht, dass wir schon in naher Zukunft wieder an den operativen Erfolg der letzten Jahre anknüpfen, und zwar so, wie wir seit dem Börsengang in jedem Quartal gewachsen sind», sagte Vorstandschef Carsten Maschmeyer auf der Bilanzpressekonferenz in Hannover.
Berateranzahl soll um bis zu 8 % erhöht werden
Der Finanzdienstleister setzt darauf, dass seinen Kunden die private finanzielle Absicherung des Lebensabends angesichts von Gesetzesänderungen immer wichtiger wird. Ausserdem wolle AWD die Zahl seiner Berater um fünf bis acht Prozent steigern, sagte Maschmeyer der dpa-AFX. Die Entwicklung der Beraterbasis gilt Analysten als Indikator für künftiges Wachstum. Übernahmen sind laut dem Vorstandschef derzeit nicht geplant. Im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte AWD den britischen Finanzdienstleister Chase de Vere übernommen und ihn in den Konzern integriert. Die Aufwendungen dafür hatten die Gewinne geschmälert.
Starkes Umsatzwachstum im 1. Quartal angepeilt
Auf den AWD-Ergebnissen lasteten ausserdem die defizitären Geschäfte in Grossbritannien und Italien. In den beiden Ländern strebt der Finanzdienstleister in diesem Jahr die Rückkehr in die Gewinnzone an. Die Gruppe peilt im Ende März ablaufenden Auftaktquartal 2006 neun Prozent mehr Umsatz an als ein Jahr zuvor. Das erste Quartal 2005 sei das «bis dato historisch beste» gewesen, betonte Maschmeyer. «Auch für das Gesamtjahr erwarten wir ein klares Umsatzwachstum sowie eine sich im Quartalsverlauf beschleunigende Profitabilitätsentwicklung und somit eine überproportionale Ergebnissteigerung.» Der operative Gewinn solle prozentual zweistellig zulegen, bekräftigte er. Im ersten Quartal 2006 liege die EBIT-Marge über 7,5 Prozent. Damit falle sie besser aus als die Margen des Schlussquartals 2005 sowie des Vorjahres. An den Wachstumszielen für 2008 hält die Gruppe fest, wie Maschmeyer der dpa-AFX sagte.
Operatives Ergebnis abgesackt
Im abgelaufenen Jahr sank der Umsatz laut den nun vorgelegten endgültigen Zahlen um 11,6 Prozent auf 633,2 Millionen Euro. Damit revidierte AWD seine Mitte Februar veröffentlichte vorläufige Umsatzzahl leicht nach oben. Das operative Ergebnis (EBIT) sackte um 37,2 Prozent auf 47,5 Millionen Euro ab. Unter dem Strich blieben AWD 29,1 Millionen Euro. Der Überschuss brach damit gegenüber dem Vorjahr um 42,4 Prozent ein. Die Zahl der Berater schrumpfte um 3,6 Prozent auf 5.807, während mit 220.000 Neukunden 14,1 Prozent weniger zu dem Finanzdienstleister kamen als noch ein Jahr zuvor. Die Aktionäre sollen wie bereits bekannt eine Dividende von 1,00 (2004: 1,25) Euro je Titel erhalten. (awp/mc/pg)