Von Sebastian Paris-Horvitz
Neben einer niedrigen Inflationsrate wird die Lage durch die geringe Kapazitätsausnutzung in den Industrieländern gekennzeichnet sein. Die staatlichen Hilfsprogramme werden sukzessiv zurück gefahren. Der konkrete Beginn bzw. Umfang dieses Prozesses bleibt allerdings unsicher. Die Sorgen hinsichtlich der Staatsverschuldung dürften jedoch in Kürze schwinden. Kurzfristige Volatilitätsphasen werden häufiger auftreten. Die Risikoprämien bei Aktien und Unternehmensanleihen bleiben mittelfristig attraktiv. Erstklassige Wachstumstitel haben das Potenzial für eine überragende Wertentwicklung.
Gute Grundlage für eine globale Erholung
Wachstum ist nach wie vor die stärkste Marktstütze. Unserer Ansicht nach steht das Wirtschaftswachstum auf einem guten Fundament. Wirtschaftsumfragen belegen einen anhaltenden Aufwärtstrend ? insbesondere im Fertigungssektor. Der führende ISM-Index für die USA gab im Februar zwar leicht nach, zeigt aber nach wie vor ein solides Wachstum der Gesamtwirtschaft an. So entspricht der derzeitige Stand des ISM einem annualisierten BIPWachstum von knapp 5%. In der Eurozone steht das enttäuschende Wachstum vom vierten Quartal 2009 im Widerspruch zu den eher starken Wirtschaftsindikatoren. In Erwartung eines anhaltenden Wachstums befinden sich die PMI-Werte für die gesamte Eurozone unverändert im positiven Bereich. In Deutschland war der nachlassende Ifo-Index für den Monat Februar jedoch ein Indiz dafür, dass die Erholung insbesondere im Dienstleistungssektor nur schleppend vorankommt.
Stagnierender Arbeitsmarkt
Diese Entwicklung wirkt sich nachteilig auf den Arbeitsmarkt aus, der in den meisten Industrieländern stagniert. Die Beschäftigungszahlen sind sicherlich für ein nachhaltiges Wachstum ausschlaggebend. Derzeit sinkt die Beschäftigung in den USA weiter. Wir rechnen jedoch mit einer Trendwende im zweiten Quartal 2010. In Europa dürfte eine Zunahme der Beschäftigung erst später eintreten. Für 2010 halten wir daher an unserer Wachstumsprognose von rund 3 % für die USA und 1,2 % für die Eurozone fest, wobei das Wachstum im Wesentlichen durch die Auslandsnachfrage angetrieben wird. Europa müsste auch von einer schwächeren Währung profitieren (EUR/USD bei 1,30 bis 1,35). Darüber hinaus wird auch das Kreditwachstum einen Schlüsselfaktor bilden. Auch wenn die Banken laut EZB- und Fed-Umfragen ihre Kreditbedingungen teilweise bereits gelockert haben, gehen sie bei der Vergabe immer noch sehr restriktiv vor. Angesichts dieser Tatsache und der notwendigen Entschuldungsbemühungen wird sich der Kreditmarkt nur langsam erholen. In den Schwellenländern hingegen dürfte die gegenwärtige Dynamik anhalten, wenn auch mit einer niedrigeren Wachstumsrate in den nächsten Quartalen. So gehen wir beispielsweise bei Indien, das 2009 die Rezession vermeiden konnte, von einer sanften Landung aus. Dafür spricht die Industrieproduktion, die zum Ende 2009 im Jahresvergleich um 17 % zugelegt hatte. Der Hauptwachstumstreiber wird jedoch mit einem erwarteten Wachstum von über 9 % im aktuellen Jahr China bleiben.
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