Das Gros der Schweizer kennt Immobilienfonds 82 %, Obligationenfonds 81 % und Immobilienaktienfonds 75 %. Der Bekanntheitsgrad ubriger Fondsarten liegt hingegen deutlich unter der 50 Prozentmarke. Real Estate Investment Trust Funds (REIT), Dachfonds und Exchange Traded Funds (ETF) sind mit unter 20 % am unbekanntesten.
Bekanntheit von Fondsgesellschaften
Gut ein Drittel der Schweizer kann spontan mindestens eine Fondsgesellschaft nennen. Die Fondsgesellschaften sind primär bei Fondsbesitzern, «Besserverdienern» (> CHF 120’000.-) und Männern verankert. Wenn sie CHF 50’000.- zur Verfügung hätten, würden 42 % der Schweizer dieses Kapital auf ein Sparkonto einzahlen. Ein Viertel der Schweizer wurde die Familie beschenken, vor einem Jahr waren dies lediglich 4 %. Fast jeder sechste Schweizer wurde das Geld in Investmentfonds investieren; unter den Fondsbesitzern ist dies sogar knapp jeder Dritte. (Mehrfachnennungen waren möglich.)
«Neben der Tendenz, Realinvestitionen den Vorzug zu geben, ist bemerkenswert, dass auch die Alternative des Spendens und Verschenkens starker in Erwagung gezogen wird. In Verbindung mit der leicht rücklaufigen Tendenz zur Investition in Geldanlagen kann dies als Zeichen einer gewissen Verunsicherung der Anleger aufgrund der jüngsten Entwicklungen an den Finanzmarkten interpretiert werden», so Prof. Dr. Claudia B. Wohle, Universitat Salzburg.
Aktuell besitzen 17 % der Schweizer Anteile an Investmentfonds. 56 % der Fondsbesitzer sind Männer, die Mehrheit (53 %) verfügt über ein mittleres Einkommen (CHF 60’000.- . CHF 120’000.-) und ein hohes Bildungsniveau (52 %), gut die Halfte (52 %) ist im Alter zwischen 30 und 49 Jahren. 83 % der Schweizer sind überzeugt, dass eine Geldanlage in Fonds nur langfristig sinnvoll ist. Bei den Fondsbesitzern liegt diese Rate noch höher (bei 92 %). Besonders interessant ist – auch im Hinblick auf die zunehmende Eigenverantwortung bei der Altersvorsorge -, dass zwei Drittel der Schweizer und drei Viertel der Fondsbesitzer eine Geldanlage in Fonds als gute Rentenanlage sehen. Generell ist die Einstellung der Schweizer zu Fonds im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert.
Wo steht die Schweizer Bevolkerung im Vergleich zu Deutschland, Österreich, Belgien und den Niederlanden?
Deutliche Differenzen zeigen sich bei der Selbsteinschätzung des Finanzwissens. Aus subjektiver Perspektive der Niederlander sind 69 % unter ihnen .Experteng, in Belgien hingegen stufen sich nur 38 % als solche ein. Bei den ubrigen Landern pendelt sich der «Experten»-Anteil bei ca. 50 % ein. Bei genauer Betrachtung der Ergebnisse des «Wissenstests» zeigt sich jedoch, dass die Niederlander zwar subjektiv gesehen am besten informiert sind, sich tatsächlich aber überdurchschnittlich oft von «falschen Aussagen» beirren lassen. Die Deutschen liegen bei korrekten Aussagen am häufigsten richtig.
Bei der Auswahl einer Fondsgesellschaft ist die Seriosität der Gesellschaft für fast jeden dritten Schweizer (31 %) und knapp einen Viertel der Österreicher (23 %) das wichtigste Kriterium. Im Vergleich legen die Deutschen (33 %) und die Niederlander (43 %) hingegen primär auf die Reputation und Bekanntheit von Fondsgesellschaften wert. Noch vor einem Jahr waren diese beiden Werte mit 37 % für die Schweizer ebenfalls mit Abstand die wichtigste Eigenschaft bei der Entscheidung für einen bestimmten Anbieter. Dieses Jahr legen noch 24 % der Schweizer Wert auf Reputation und Bekanntheit. Einzig die Belgier setzen die Sicherheit der Fonds an erster Stelle (15%). Auf die Frage «Stellen Sie sich vor, Sie hätten vor 20 Jahren CHF 10’000.- * angelegt. Wie viel wäre die Investition heute wert?» wurde die Ertragsentwicklung auf dem Sparbuch bei allen an der Studie teilnehmenden Ländern ziemlich homogen zwischen CHF 15’000.- bis CHF 17’000.-* eingeschätzt (Effektiver Betrag bei 2 % Zins pro Jahr CHF 14’860.-*). Die Ertragskraft bei Fonds wurde von den Deutschen jedoch mit Abstand am positivsten mit CHF 29’000.- *bewertet. Die Belgier waren am pessimistischsten mit CHF 20’000.-*. (Der effektive Wert liegt bei CHF 50’186.-*.) Die Schweizer schätzen den Ertrag im Durchschnitt auf CHF 26’462.- und liegen damit deutlich unter dem tatsächlichen Betrag.
(* bzw. Euro)
«Obwohl Europa immer mehr zusammen rückt ist es erstaunlich, wie unterschiedlich das Wissen in den befragten europäischen Ländern ist. Damit zeigt sich: Einheitliche Strategien über alle Grenzen hinweg machen hier zur Zeit noch keinen Sinn. Es ist vorerst Aufgabe von Gesellschaft, Politik und Unternehmen in den einzelnen Ländern, hier die richtigen Weichen fur die Zukunft zu stellen», so Karin Kleinemas, Head of Marketing, Communications & Brand Northern Europe.
(AXA/mc/hfu)
Anmerkungen zur Studie
Die Schweizer und ihr Wissen über Fonds Im Auftrag von AXA Investment Managers führte das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest eine repräsentative Umfrage durch. Die Studie untersuchte den Wissensstand der Schweizer Bevölkerung zum Thema Investmentfonds. Die Befragungen fanden im Frühling 2008 statt. TNS Infratest führte insgesamt 1’001 Interviews (751 Interviews auf deutsch, 250 auf französisch) in der Schweizer Bevölkerung ab 18 Jahren in Haushalten mit Festnetz-Telefonanschluss durch. Dabei nutzte TNS Infratest die Methode computergestützte Telefon-Interviews (CATI) im Rahmen der Omnibusbefragung von amPuls market Research AG, Schweiz. Die Ergebnisse wurden anschliessend bevölkerungsrepräsentativ gewichtet. Die Studie wurde in Deutschland erstmals 2006 durchgeführt, 2007 auf die Schweiz und Österreich ausgeweitet und aktuell nochmals um Belgien und die Niederlande ergänzt. TNS Infratest gehört mit 14’000 Mitarbeitern und mehr als 70 Standorten zu den führenden Meinungsforschungsinstituten weltweit. Das Unternehmen ist seit über 30 Jahren auf Finanzforschung spezialisiert.
AXA Investment Managers
AXA Investment Managers (AXA IM) ist ein Multi-Experte in der Vermögensverwaltung und gehört zur AXA-Gruppe, einer der grössten internationalen Versicherungsgruppen und bedeutendsten Vermögensmanager der Welt. AXA IM ist mit 527 Mrd. Euro (Stand: 30.3.08) verwaltetem Vermögen einer der grössten in Europa ansässigen Asset Manager. Mit fast 3.000 Mitarbeitern ist AXA IM weltweit in 21 Ländern tätig.