Sollten die Axa-APH-Aktionäre das Angebot annehmen, würde AMP das Geschäft in Australien und Neuseeland behalten und das in Asien für brutto 9,8 Milliarden australische Dollar (rund 7 Mrd Euro) wiederum an Axa verkaufen, teilten Axa und AMP am Montag in Paris und Sydney mit.
Übernahme kostet netto 1,8 Mrd Euro
Da der französischen Konzern zuvor von AMP Geld für seine APH-Anteile bekommt, kostet den Versicherer die geplante Übernahme netto rund 1,8 Milliarden Euro. Der Allianz-Konkurrent will sich mit dem Schritt unabhängiger von Europa machen und das bisher über die Tochter APH gesteuerte Asien-Geschäft alleine kontrollieren. Die Axa-APH-Anteilseigner sollen mindestens 6,43 australische Dollar je Anteil erhalten und teils in AMP-Anteilen und teils in bar bezahlt werden. Die Axa-Tochter wird bei der Transaktion mit 13,3 Milliarden australischen Dollar (9,6 Mrd Euro) bewertet.
Axa-APH-Aktie legt zu
Der Kurs der Axa-APH-Aktie legte nach der Bekanntgabe der erneuten Offerte durch AMP deutlich zu. Zuletzt kostete sie mit 6,17 australischen Dollar knapp sieben Prozent mehr als am Freitagabend. Es werde darauf spekuliert, dass die Transaktion nach mehreren erfolglosen Anläufen jetzt erfolgreich über die Bühne gebracht werden kann, sagte ein Händler. AMP hatte sich bereits vor einem Jahr um die Übernahme von Axa APH bemüht, wurde jedoch von der National Australia Bank (NAB) verdrängt. Die NAB hatte mit 13,5 Milliarden australischen Dollar mehr als der Vermögensverwalter geboten, der nur 11 Milliarden australische Dollar auf den Tisch legen wollte. Das Geschäft mit NAB scheiterte jedoch im September an strengen Auflagen der australischen Wettbewerbshüter.
Milliardenschwere Kapitalerhöhung
Axa hält bislang nur 54 Prozent der Anteile von Axa APH. Die restlichen Aktien werden an der Börse gehandelt. Durch die geplante Transaktion würde das Asien-Geschäft komplett in den Besitz der Franzosen übergehen. Axa hatte für das Vorhaben Ende 2009 eigens eine milliardenschwere Kapitalerhöhung eingeleitet. Der Konzern geht davon aus, dass die Transaktion vom ersten Jahr an den Gewinn je Aktie steigern wird. Vom Vorstand der Axa-Tochter APH war am Montag nur zu hören, dass er das neue Gebot prüfen wird. (awp/mc/ps/06)