Ab Januar würden die Chefs der 49 Generalagenturen zu selbstständig erwerbenden Unternehmern, teilte die ehemalige Winterthur am Donnerstag mit, die kurz vor Jahresende vom französischen Versicherungsgiganten AXA übernommen worden war. Damit seien die gut 1`200 Mitarbeiter der 49 Generalagenturen nicht mehr bei der AXA Winterthur angestellt, sondern beim Generalagenten, sagte Konzernsprecherin Renata Tschudi auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Aussendienstvertretungen ausgelagert
Mit den 49 Generalagenturen werden nun die grossen Aussendienstvertretungen des Versicherungskonzerns ausgelagert, die im Schnitt rund 25 Angestellte haben. Die deutlich kleineren 220 Agenturen, wo im Durchschnitt vier Leute beschäftigt sind, sind schon seit Langem selbstständig. Insgesamt arbeiteten auf den 220 Agenturen rund 800 Angestellte, sagte Tschudi.
Kein Stellenabbau
Ein Stellenabbau sei nicht vorgesehen, sagte die Sprecherin weiter. Im Gegenteil: AXA Winterthur wolle 200 zusätzliche Aussendienstmitarbeiter an Bord nehmen.
Neues Salärsystem im Aussendienst
Gleichzeitig führt AXA Winterthur ein neues Salärsystem im Aussendienst ein, in dem der leistungsabhängige Lohn mehr Gewicht erhält. Damit würden jene Versicherungsvertreter besser entlöhnt, die viele Policen verkauften, sagte Tschudi. Zur Höhe des Basislohns wollte sie nicht Stellung nehmen. Allerdings sei das neue Salärmodell lukrativ. «Wir wollen ja wachsen, da müssen wir attraktive Löhne bieten können», sagte Tschudi. Zudem werde Teilzeitarbeit im Aussendienst eingeführt. Damit wolle AXA Winterthur vermehrt Frauen anlocken und älteren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihr Pensum reduzieren zu können.
Neue Arbeitsverträge
Wegen der Auslagerung der 49 Generalagenturen und des neuen Salärmodells erhielten insgesamt 2000 Mitarbeitende auf Neujahr neue Arbeitsverträge. Die Anstellungsbedingungen und die Sozialleistungen blieben im wesentlichen unverändert, versicherte AXA Winterthur.
Mehr Anreize für Suche nach Wachstumspotenzial
Mit beiden Neuerungen erhielten die Generalagenten mehr Anreize, Wachstumschancen zu suchen. Denn der AXA Winterthur verfolgt ambitiöse Ziele. Bis 2012 soll der Umsatz verdoppelt und der Gewinn pro Aktie verdreifacht werden. Um dies zu erreichen, setze der Konzern auf den Aussendienst, hiess es. (awp/mc/ar)