Gemeindepräsident Fridolin Vögeli und zwei von fünf Gemeinderäten traten von ihren Ämtern zurück. Das Konzessionsgesuch sei aus Gründen des Naturschutzes nicht genehmigt worden, hiess es am Freitag bei der Gemeindeverwaltung auf Anfrage.
Studienkonsortium stellt sämtliche Arbeiten ein
Der Gemeinde, die nicht auf Rosen gebettet ist, hätte das Kraftwerk jährlich gegen eine halbe Million Franken an Wasserzinsen und Steuern in die Kasse gespült. Das Studienkonsortium unter der Federführung der zur Axpo Gruppe gehörenden Nordostschweizerischen Kraftwerke (NOK) hat nun alle Arbeiten im Zusammenhang mit der geplanten Kraftwerkstufe Naz-Bergün eingestellt.
«Demokratischer Entscheid»
Die Versammlung habe einen demokratischen Entscheid gefällt, den man akzeptiere, sagte NOK-Sprecher Erwin Schärer. Wie es weitergeht, ist laut Schärer ungewiss. Das Studienkonsortium, dem auch die Gemeinde Bergün, der Kanton Graubünden und das EW Davos angehören, geht über die Bücher und will später über die weiteren Schritte befinden. Im Kanton Graubünden kommt es selten vor, dass Gemeinden Konzessionen für Wasserkraftwerke ablehnen. Seit dem Jahr 2000 sei lediglich ein Fall bekannt, bei dem eine Gemeinde eine Konzessionserneuerung verworfen habe, sagte Ernst Bachmann, Chef des kantonalen Amtes für Energie und Verkehr, auf Anfrage. (awp/mc/ps/23)