Axpo: Einbruch beim Unternehmensergebnis

Das Unternehmen verweist auch auf regulatorische und politische Faktoren im Inland im Zusammenhang mit der Liberalisierung des Strommarktes, auf Investitionen in Kraftwerk- und Netzkapazitäten sowie gestiegene Betriebskosten. So erhöhte sich der Betriebsaufwand auf 6’470 (6’281) Mio CHF, was zusammen mit Abschreibungen von 232 (140) Mio CHF zu einem EBIT von 848 (1’178) Mio CHF führte (-28%). Die Gesamtleistung blieb mit 7’550 (7’599) Mio CHF nahezu stabil.


Energieabsatz auf Vorjahresniveau
Auch der Energieabsatz hielt sich mit 20’000 Mio kWh etwa auf Vorjahresniveau (+0,8%). Grund dafür war laut Axpo trotz wirtschaftlicher Abschwächung die kältere Witterung in den Wintermonaten. Aus Kernkraftwerken resultierte eine Produktion von 22’276 Mio kWh. Die hydraulische Produktion fiel im Vergleich zum Vorjahr um knapp 3% höher aus. Die aus erneuerbaren Quellen produzierte Strommenge stieg um 24,5% auf 237 Mio kWh. Die Aktionäre der Axpo Holding sollen für das Berichtsjahr eine tiefere Dividende von 3,75 (4,30) CHF je Aktie erhalten. Dies entspricht insgesamt 139 Mio CHF.


Keine Abstriche bei geplanten Investitionen
Trotz des durchzogenen Geschäftsjahres hält das Unternehmen an den geplanten Investitionen in Produktionskapazitäten fest. Dies gilt etwa für das Projekt Linthal 2015 mit dem 1000-Megawatt-Pumpspeicherwerk Limmern und Gesamtinvestitionen von 2,1 Mrd CHF. Beim Ersatz der Kernkraftwerke Beznau und Mühleberg sei aktuell mit einem Entscheid des Bundesrats bis Mitte 2012 zu rechnen, hiess es. Die Projektarbeiten für die Neukonzessionierung des hydraulischen Kraftwerks Beznau sind den Angaben zufolge gestartet. Bis 2030 sollen insgesamt 3 Mrd CHF in den Ausbau der Anlagen im Inland fliessen.


CFO Bösch verlässt Unternehmen
Zur Finanzierung der bevorstehenden Investitionen will die Axpo in den nächsten Wochen Obligationsanleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten begeben, und zwar in Höhe von bis zu 1 Mrd CHF über die Holding sowie einzelne Partnerkraftwerke. Es gehe darum, das historisch tiefe Zinsniveau zu nutzen, erklärte der Konzern. Ferner kommt es zu Veränderungen im Management: CFO Rolf Bösch (59) wird sein Amt laut Mitteilung voraussichtlich zum 31. Dezember 2010 abgeben. Für diesen Zeitpunkt werde ein Nachfolger als Finanzchef der Axpo Holding gesucht, hiess es. Nach der Einarbeitung seines Nachfolgers soll Bösch verschiedene Verwaltungs- und Stiftungsratsmandate im Auftrag des Konzerns übernehmen sowie als Senior Expert Finance Sonderaufgaben im Bereich Finanzen.


Ausblick unsicher
Der Ausblick fällt verhalten aus. Angesichts der unsichere Wirtschaftslage, instabiler regulatorischer Rahmenbedingungen und stagnierender Preise im Inland sowie auf den internationalen Energiemärkten dürfte es schwierig werden, selbst das Ergebnis des Geschäftsjahres 2008/09 zu wiederholen, so das Unternehmen. Der Axpo-Konzern mit den Tochergesellschaften Axpo (ehemals NOK), CKW und EGL ist zu 100% im Besitz der Nordostschweizer Kantone. (awp/mc/ps/09)

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