Bachem musste im ersten Semester 2009 einem Umsatzrückgang um 7,6% auf 91,2 Mio CHF hinnehmen. Der EBIT sank gar um 25,1% auf 27,4 Mio CHF, die EBIT-Marge erreichte noch 30,1 (VJ 37,1)%. Unter dem Strich resultierte dank einem einmaligen Steuerertrag von 7,5 Mio CHF ein Reingewinn von 28,8 (29,3) Mio CHF. Mit den vorgelegten Zahlen lag Bachem bis auf den Gewinn unter den Markterwartungen. Analysten hatten gemäss AWP-Konsens durchschnittlich mit einem Umsatz von 104,8 Mio, einem EBIT von 35,7 Mio und einem Reingewinn von 28,2 Mio CHF gerechnet.
Weniger neue Projekte
Die Auswirkungen der Finanzkrise auf einen Teil der Bachem-Kunden habe sich nun auch in Europa bemerkbar gemacht, schreibt das Unternehmen. Vor allem bei neuen Projekten und Projekten im Frühstadium sei eine Abnahme zu verzeichnen gewesen. Insbesondere Biotechunternehmen hätten Schwierigkeiten, neue Mittel aufzunehmen. Aber auch in etablierten Pharmagesellschaften würden Forschungsausgaben und Projekte zunehmend kritisch hinterfragt. Bei laufenden Projekten hätten sich dagegen nur leichte Umsatzrückgänge angesichts einer allgemein stärkeren Fokussierung auf die Lagerhaltung ergeben.
Marge in Europa «ausgezeichnet» – «schwaches Resultat» in den USA
In der Folge war nun nach den USA mit einem Umsatzrückgang um 10,3% in lokalen Währungen jetzt auch Europa mit einem Minus von 6,8% von der aktuellen Wirtschaftslage betroffen. Die Marge in Europa sei weiterhin «ausgezeichnet», während in den USA ein «schwaches» Resultat erzielt wurde. Dies rühre unverändert von Lieferverzögerungen für ein wichtiges Produkt wegen des Lagerabbaus bei einem Kunden her.
Deutlich geringeres Investitionsvolumen im Gesamtjahr
In der Berichtsperiode erhöhte sich der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit auf 18,7 (12,1) Mio CHF, während die Investitionen in Sach- und immaterielle Anlagen mit 19,3 Mio CHF in etwa auf Vorjahresniveau lagen. Im Gesamtjahr werde allerdings ein deutlich geringeres Investitionsvolumen als 2008 erwartet.
Kontinuierliche Massnahmen zur Effizienzsteigerung
Für das gesamte Jahr 2009 geht Bachem von einem Umsatz auf Vorjahreshöhe und einer EBIT-Marge im Rahmen des mittelfristigen Zielbands von 30% bis 35% aus. Neben den Anstrengungen zur nachhaltigen Umsatzentwicklung liege das Hauptaugenmerk auf der langfristigen Sicherung der operativen Marge. So würden kontinuierlich Massnahmen zur Effizienzsteigerung umgesetzt, die mittel- bis langfristig erforderlichen Investitionen vorsichtig fortgeführt und insbesondere die Personalkosten streng kontrolliert.
Im ersten Halbjahr 2009 hat sich der Personalbestand von Bachem um 14 auf 736 Vollzeitstellen erhöht.
Mittleres Umsatzwachstum von 8-12 in LW als Ziel
Bachem ist ferner davon überzeugt, über die nächsten 5 Jahre ein mittleres Umsatzwachstum zwischen 8% und 12% in lokalen Währungen erzielen zu können. Die Zuversicht beruhe nicht zuletzt auf der guten Position des Unternehmens bei Generika und peptidischen NCEs; die Beteiligung an über 100 Entwicklungsprojekten erweise sich dabei angesichts des Kostendrucks im Gesundheitswesen als Stärke. (awp/mc/pg/02)