BAG überprüft Medikamentenpreise

Seit Anfang Jahr überprüft das BAG die Preise sämtlicher vor 1995 in Verkehr gebrachten und kassenpflichtigen Arzneimittel, die unter dem 15-jährigen Patentschutz stehen. Reinhard Kämpf, Leiter der Sektion Medikamente im BAG, bestätigte eine entsprechende Meldung der «Neuen Zürcher Zeitung».

Preisvergleich mit dem Ausland
Untersucht wird einerseits, ob der Preis der Produkte angepasst werden muss. Dabei geht es vor allem um einen Preisvergleich mit dem Ausland.

Überprüfung der Spezialitätenliste

Andererseits prüft das BAG, ob es Mittel gibt, die von der Spezialitätenliste ganz gestrichen werden sollen, weil sie die Kriterien bezüglich Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht mehr erfüllen. Die Präparate, die von der Liste verschwinden, würden dann nicht mehr von der obligatorischen Krankenversicherung bezahlt.

Preisabschläge
Wie viele Medikamente von einem Preisabschlag betroffen sind oder gar von der Liste gestrichen werden, ist noch unklar. Bisher ist bei rund 25 Arzneimitteln klar, dass ihr Preis deutlich gesenkt werden muss. Zudem stehen bereits einige Medikamente fest, die ab dem nächsten Jahr nicht mehr kassenpflichtig sind. Es gebe aber auch Medikamente, deren Preis angehoben werden könne, erklärte Kämpf. Klares Ziel der Massnahme insgesamt seien aber tiefere Medikamentenkosten.

Systematische Durchforstung
Es ist das erste Mal seit der Einführung des revidierten Krankenversicherungsgesetzes (KVG) 1996, dass die Spezialitätenliste so systematisch durchforstet wird. Grund für den «Nachholbedarf» sei eine Praxisänderung, sagte Kämpf. Bis 1996 wurde der Preis eines kassenpflichtigen Präparats in der Schweiz nur mit dem Preis im Herstellungsland verglichen. Bei den Schweizer Medikamenten gab es entsprechend keinen Vergleich, was zu einer einseitigen Festlegung der Preise führte.

Gewisse Jahrgänge nachkontrollieren
Mit dem neuen KVG müssen für jedes Präparat auf der Spezialitätenliste die Preise für die Schweiz, für Deutschland, Dänemark, Holland und neu auch England angegeben werden. Deshalb müsse man die Preise von Präparaten gewisser Jahrgänge nachkontrollieren, sagte Kämpf.

Überprüfung bis Ende Jahr abgeschlossen
Die laufende Überprüfung soll bis Ende Jahr abgeschlossen werden. Danach folgen die in den Jahren 1995 bis 2000 eingeführten Produkte. (awp/mc/gh)

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