Nach Informationen der Tageszeitung «Die Welt» (Samstag) musste Ströer 140 Millionen Euro auf den Tisch legen, um die Konkurrenz in einem mehrstufigen Bieterverfahren auszustechen. Bei den Unternehmen war zunächst keine Bestätigung für das Geschäft zu erhalten.
DERG ist profitabel
Die DERG gilt als profitabel, leidet aber unter sinkenden Einnahmen. Der Brutto-Umsatz sank im vergangenen Jahr auf 124 Millionen Euro (Vorjahr: 164 Millionen). Dazu gehörten jedoch auch eigene Anzeigen des bundeseigenen Verkehrskonzerns. Der Netto-Umsatz mit Kunden ausserhalb des Konzerns wird in der Branche auf rund 80 Millionen Euro geschätzt. Insgesamt hat die Eisenbahn-Reklame 270 Beschäftigte, davon 160 am Sitz in Kassel.
Grösster Aussenwerber Deutschlands
Die Ströer-Gruppe ist nach eigenen Angaben mit Bruttoerlösen von 548 Millionen Euro (2004) Deutschlands grösster Aussenwerber. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 1200 Mitarbeiter im In- und Ausland und vermarktet Werbeflächen in zehn Ländern. Um den Zuschlag für die Eisenbahn-Reklame hatten sich auch der Berliner Konkurrent Wall und die französische JCDecaux-Gruppe beworben. Firmenchef Jean-François Decaux erklärte, ausschlaggebend für die Niederlage im Bieterverfahren sei der höhere Kaufpreis gewesen, «den der Wettbewerber offensichtlich zu zahlen bereit war». (awp/mc/as)