Für das laufende Jahr gehen die Basler Ökonomen neu von einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 1,6 Prozent aus, wie BAK Basel Economics am Donnerstag mitteilte. Bereits vergangenen Oktober hatte die BAK ihre BIP-Vorhersage für 2005 von 1,8 auf 1,7 Prozent zurückgenommen.
Exporte schuld an nachlassender Dynamik
Gegen Ende Jahr dürfte sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum jedoch wieder beschleunigen, zeigen sich die Ökonomen überzeugt. Im vergangenen Jahr hatte das BIP-Wachstum in der Schweiz 1,9 Prozent betragen. Der Arbeitsmarkt erholt sich laut BAK-Mitteilung allmählich. Die Arbeitslosenquote dürfte im Jahresdurchschnitt 3,6 Prozent betragen. Damit bestätigten die Basler ihre Prognose vom Oktober. Im letzten Jahr hatte die Quote im Schnitt bei 3,9 Prozent gelegen. An der nachlassenden Dynamik in den kommenden Monaten sind laut BAK Basel Economics namentlich die Exporte schuld. Sie dürften die Zuwachsraten der ersten Hälfte des vergangenen Jahrs bei weitem nicht mehr erreichen.
Schwache Performance der Euro-Zone
Grund ist die weiterhin schwache Performance der Euro-Zone. Nachlassende Wachstumsimpulse sieht die BAK im Weiteren bei den Bauinvestitionen. Denn nach der dynamischen Entwicklung der beiden letzten Jahre dürfte sich die Zunahme der Wohnbautätigkeit langsam abschwächen. Die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft beurteilt BAK Basel Economics als intakt.
Risiken haben in den letzten Monaten zugenommen
Die Zunahme des weltweiten BIP dürfte mit mehr als 4 Prozent kräftig ausfallen. Hohe Expansionsraten werden vor allem in den USA und den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens erwartet. Die weltwirtschaftliche Entwicklung wird gemäss BAK-Einschätzung auch in Zukunft von den Wachstumslokomotiven USA und China gezogen. Dagegen muss in Japan wie in der Euro-Zone mit einer recht verhaltenen Entwicklung gerechnet werden. Die insgesamt positiven Aussichten dürften aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Risiken in den letzten Monaten zugenommen hätten, schreibt die BAK.
Hoher Ölpreis und schwacher US-Dollar
Zum hohen Ölpreis habe sich auch noch der schwache US-Dollar gesellt. Im Zentrum des Interesses steht das enorme Defizit in der US- Leistungsbilanz. Sollten die internationalen Kapitalströme eine rasche Korrektur des Defizits erzwingen und der Dollar erheblich abwerten, wäre dies mit deutlichen Wachstumseinbussen verbunden. Trotz der Ungleichgewichte erwartet die BAK aber keine massive Abwertung des Dollar. An der Bereitschaft der internationalen Investoren, die hohe Nachfrage der US-Konsumenten und -Investoren zu finanzieren, werde sich nichts ändern. (awp/mc/gh)