BAKBASEL erwartet für 2009 BIP-Rückgang von 2.1 Prozent
Hinzu kommt, dass die bedeutsamste binnenwirtschaftliche Komponente, der private Konsum, in zunehmendem Masse durch die allgemeine Verunsicherung und steigende Arbeitslosigkeit beeinträchtigt wird. Nach Einschätzung von BAKBASEL wird die um saisonale Effekte bereinigte Arbeitslosenquote bis zum Jahresende 2009 auf 4.5 Prozent ansteigen (Stand Februar 2009: 3.1%).
Reale Konsumausgaben auf Vorjahreshöhe
Trotz der negativen Entwicklung des Arbeitsmarktes werden die Schweizer Privathaushalte ihre realen Konsumausgaben im Jahr 2009 jedoch in etwa auf dem Vorjahreswert halten. So gibt es auch entlastende Faktoren wie die stark rückläufigen Teuerungsraten. Nach Einschätzung von BAKBASEL wird die Schweizer Inflationsrate im Jahresdurchschnitt 2009 nur noch 0.1 Prozent betragen. Eine stützende Wirkung ist für das Jahr 2009 auch von den geplanten öffentlichen Ausgaben im Rahmen der Schweizer Konjunkturprogramme und der sehr expansiv ausgerichteten Geldpolitik zu erwarten. Dem massiven Einbruch der weltwirtschaftlichen Nachfrage wird sich die Schweiz jedoch nicht entziehen können. Für das Gesamtjahr 2009 erwartet BAKBASEL einen aussergewöhnlich kräftigen Rückgang des Schweizer Bruttoinlandsprodukts um 2.1 Prozent (bisherige Prognose vom Dezember 2008: -0.7%).
Schweiz steht im internationalen Vergleich noch gut da
Trotz des sehr verhaltenen Ausblicks stellt sich die Schweizer Wirtschaftsentwicklung immer noch besser dar als in den meisten anderen Industrieländern. Insbesondere hat die Schweiz nicht mit spekulativen Übertreibungen auf dem Immobilienmarkt zu kämpfen. Auch hat der gegenwärtig von extremen Nachfragerückgängen betroffene Fahrzeugbau ein geringeres Gewicht als in den grossen Nachbarländern. Eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung für die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung hat hingegen die relativ konjunkturresistente pharmazeutische Industrie. Damit verleiht auch die Schweizer Branchenstruktur eine gewisse Resistenz gegenüber den weltwirtschaftlichen Belastungsfaktoren.
2010: bescheidene Erholung von 0.6%
Da die Rezession der Schweizer Wirtschaft nur im Einklang mit der weltwirtschaftlichen Entwicklung überwunden werden kann, ist nach Einschätzung von BAKBASEL eine allmähliche Erholung nicht vor dem vierten Quartal 2009 zu erwarten. Dies ebnet den Weg für ein bescheidenes Wachstum im Jahr 2010 von 0.6 Prozent. Das negative Prognoserisiko bleibt weiterhin überdurchschnittlich hoch. Sollte die bereits seit geraumer Zeit sehr expansiv ausgerichtete Geldpolitik der führenden Notenbanken sowie die für 2009 geplanten Konjunkturprogramme nicht im erwarteten Mass zu einer Stabilisierung des weltweiten Finanz- und Wirtschaftssystems beitragen, würde die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft nochmals deutlich schlechter verlaufen. Dies gilt sowohl für das Jahr 2009 als auch das Jahr 2010. Entsprechende Alternativszenarien werden auf der Frühjahrsprognose-Tagung von BAKBASEL am 23. April 2009 präsentiert. (BAKBASEL/mc/pg)