Baldige Lösung der EADS-Krise unsicher

Dabei geht es um Bemühungen, die Macht des designierten EADS-Co-Chefs Noël Forgeard zu stärken und ein Übergewicht der Deutschen im führenden europäischen Flugtechnikkonzern zu verhindern.


Regel aufbrechen

Die Franzosen wollen die Regel aufbrechen, dass Chefs der EADS-Sparten stets Topmanagern unterstellt sind, die aus dem jeweils anderen Staat kommen. Der bisherige Airbus-Chef Forgeard wolle als Co-Chef auch die Aufsicht über Eurocopter und die Fertigung von ATR-Regionalflugzeugen, berichtet «Les Echos» (Freitagausgabe). Außerdem wolle Forgeard die Doppelspitze aus ihm und dem Deutschen Thomas Enders um zwei Geschäftsführer ergänzen. Mit dem deutschen Finanzchef Hans-Peter Ring und dem französischen Chef von EADS International, Jean-Paul Gut, würde eine Art Vierer-Direktorium geschaffen. DaimlerChrysler lehnt dies ab, weil es das sowieso nur selten tagende Exekutivkomitee weiter entmachten würde.

DaimlerChrysler stimmt zu

Das Blatt «La Tribune» ergänzte, DaimlerChrysler habe berei ts der französischen Forderung zugestimmt, dass Forgeard zusätzlich den Vorsitz im Aktionärskomitee von Airbus erhalten solle. Er würde dort den Deutschen Rainer Hertrich ablösen. «Solange uns die Deutschen keine Gegenleistung für die Einsetzung von Gustav Humbert an der Spitze von Airbus anbieten, kommt es nicht infrage, dass künftige Organigramm der Gruppe zu billigen», erklärte ein Vertreter des französischen Lagers dem Blatt. Die Eröffnung der Pariser Flugzeugmesse am 13. Juni sei dabei kein entscheidendes Datum für eine Einigung. Der französische Großaktionär Sogeade, in dem der Staat und der Lagardère-Konzern vereint sind, hat die Verhärtung der Position «Les Echos» zufolge am Mittwoch beschlossen. (awp/mc/as)
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