Kenneth Lewis arbeitet bereits seit 40 Jahren für die Bank of America und ihre Vorgänger. Seit 2001 ist er an der Konzernspitze und machte das Institut aus Charlotte zur grössten Bank des Landes. Lewis war einer der «Stars» kurz nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008. Die von ihm seit 2001 geleitete Bank of America war es, die sowohl den schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierer Countrywide als auch die taumelnde Investmentbank Merrill Lynch übernahm, um die beiden Institute zu stützen. Stets betonte Lewis, seine Bank sei stark genug, um diese Grossübernahmen zu stemmen.
Staatshilfe nur «aus Soldarität» angenommen
Lewis versteigerte sich daher zu Behauptung, die vom amerikanischen Staat erhaltenen 25 Milliarden Dollar hätte die Bank of America lediglich aus «Solidarität» angenommen, um die anderen Banken, die die Staatshilfen wirklich benötigten «nicht zu stigmatisieren». Nach einem Verlust in Milliardenhöhe benötigte das Institut im Januar allerdings weitere 20 Milliarden Dollar vom Sonderfonds TARP. Daraufhin geriet Lewis erstmals stark unter Beschuss.
Im Stresstest durchgefallen?
Jüngst hatte Lewis vollmundig angekündigt, die erhaltene Staatsunterstützung könnte die BoA bis Ende des Jahres zurückzahlen ? nun werden Gerüchte laut, die BoA und die Citigroup hätten im durchgeführten Stresstest schlecht abgeschnitten und eventuell sogar weitere Kapitalspritzen benötigen. Zwar dementierten beide Banken umgehend, bislang glaubten die Anleger diesen Beteuerungen allerdings nicht ? was nur wenige Experten wundert. (mc/ps)