Bank of America leidet im 1. Quartal stärker als befürchtet

Wegen Verlusten im Handelsgeschäft und einer massiven Anhebung der Vorsorge gegen Kreditausfälle brach der Gewinn um mehr als drei Viertel ein. Der Rückgang fiel damit noch deutlich stärker als von Analysten befürchtet aus. Die Erträge gingen dagegen nicht so stark wie prognostiziert zurück. Die Aktie der Bank gab vorbörslich um 1,82 Prozent auf 37,86 Dollar nach. Wie die Bank am Montag in New York mitteilte, ging der Überschuss der ersten drei Monate um 77 Prozent auf 1,21 Milliarden Dollar zurück, nach 5,26 Milliarden ein Jahr zuvor. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten zwar mit einem herben Einbruch gerechnet, am Ende blieb der Quartalsgewinn aber noch fast eine Milliarde Dollar hinter der Prognose der Analysten von 2,19 Milliarden zurück.


Erträge weniger als befürchtet geschrumpft
Die Erträge schrumpften dagegen weniger stark als von Experten befürchtet. Mit 17,30 Milliarden Dollar lagen sie 6,4 Prozent unter Vorjahresniveau. Die Analysten hatten mit einem deutlich stärkeren Rückgang auf 16,46 Milliarden Dollar gerechnet. Belastet wurde der Überschuss vor allem durch das schwache Handelsergebnis, das deutlich ins Minus drehte. Nach 1,66 Milliarden Dollar Gewinn im Vorjahr fiel hier nun ein Verlust von 1,31 Milliarden Dollar an. Im Schlussquartal hatte die Bank noch einen Handelsverlust von 5,15 Milliarden Dollar erlitten.


Erneute Abschreiber
Grund für den neuerlichen Handelsverlust waren weitere Abschreibungen auf Wertpapiere und Kredite in Höhe von 1,91 Milliarden Dollar. Die Risikovorsorge für faule Kredite verdoppelte sich auf mehr als sechs Milliarden Dollar. «Dieses Ergebnis trifft eindeutig nicht unsere Erwartungen», sagte Bankchef Ken Lewis laut der Mitteilung. «Die Schwäche der Wirtschaft und fortgesetzte Verwerfungen an den Kapitalmärkten haben ihren Tribut gefordert.» Der Börsengang von Visa spülte dagegen 776 Millionen Dollar in die Konzernkasse.


Halten an Dividende fest
Die Bank of America will an der Ausschüttung der geplanten Dividende festhalten. Sollte sich die Wirtschaftslage verschlechtern, könne diese Entscheidung allerdings revidiert werden, sagte Vorstandschef Ken Lewis am Montag in New York. Zudem erwartet das Unternehmen weitere Abschreibungen durch die Immobilienkrise, sagte Finanzvorstand Joe Price. Es sei unklar, wie lange die Subprime-Krise noch andauern werde. Das Schlimmste habe das Institut aber bereits hinter sich. (awp/mc/ps)

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