Unter dem Strich und nach Vorzugsdividenden verdiente die US-Bank wie im Vorjahr 2,8 Milliarden Dollar. Das entsprach einem Gewinn je Aktie von 0,28 Dollar. Analysten hatten mit 0,09 Dollar gerechnet. Im Vorjahr hatte das Institut allerdings auch noch hohe Belastungen für die erhaltenen Staatshilfen tragen müssen. An der Börse wurde der Gewinn gefeiert: Die Aktie legte im vorbörslichen Handel an der New Yorker Börse deutlich zu und hob kurzzeitig auch die Stimmung am deutschen Aktienmarkt.
Investmentbanking läuft gut
Wie der US-Finanzkonzern JPMorgan verdiente auch die Bank of America am meisten mit ihrem starken Investmentbanking, das rund drei Milliarden Dollar abwarf. Der Handel mit Aktien, Anleihen und Währungen florierte im ersten Quartal und glich und Verluste im Kreditgeschäft aus.
Sorge vor Kreditausfällen bleibt
Doch die Sorge vor Kreditausfällen und zahlungsunfähigen Kreditkartenkunden bleibt. Zwar verbessere sich die Qualität der Schuldner und die Zahl der Ausfälle sei vor allem bei den Konsumentenkrediten zurückgegangen. Die Kosten vor allem für Immobilienkredite seien aber nach wie vor hoch, hiess es. Im ersten Quartal legte die Bank vorsorglich insgesamt noch einmal 9,8 Milliarden Dollar für Kreditausfälle beiseite – das waren rund 3,6 Milliarden Dollar weniger als im Jahr zuvor.
Citigroup, Goldman und WF folgen nächste Woche
JPMorgan hatte am Mittwoch den Reigen der Quartalsberichte von US-Banken eröffnet und mit einem Quartalsgewinn von 3,3 Milliarden Dollar gleichzeitig die Messlatte hoch gelegt. Kommende Woche präsentieren Citigroup, Goldman Sachs und Wells Fargo ihre Bilanzen.
Merrill-Übernahme hat juristisches Nachspiel
Die Bank of America gehört zu den Verlierern der Finanzkrise. Sie hat sich mit der spektakulären Milliardenübernahme der Investmentbank Merrill Lynch Anfang 2009 verhoben und musste vom Staat mit 45 Milliarden Dollar gestützt werden. Die Staatshilfen hat die US-Bank inzwischen zurückgegeben. Die rechtlichen Folgen sind aber noch nicht ausgestanden. Die Börsenaufsicht SEC warf dem Institut vor, seine Aktionäre über die desaströse finanzielle Lage von Merrill Lynch im Dunkeln gelassen und bei milliardenschweren Bonuszahlungen an Merill-Lynch-Banker hinters Licht geführt zu haben. Inzwischen einigte sich das Institut mit dem Regulierer auf einen Vergleich.
Der frühere Konzernchef Kenneth Lewis und Ex-Finanzvorstand Joseph Price müssen sich wegen der Vorwürfe unterdessen noch weiter vor Gericht verantworten. Kenneth räumte bereits zum Jahreswechsel unter dem Druck von Politik und Öffentlichkeit seinen Stuhl. Seitdem führt Moynihan, der bisherige Leiter der Privatkunden-Sparte, das Geldhaus. Erst diese Woche ernannte die US-Bank mit Charles Noski auch einen neuen Finanzchef. (awp/mc/pg/18)