Analysten hatten aber noch weniger Überschuss befürchtet. Abgesehen von den Geschäften rund um den Immobilienmarkt hätten alle Bereiche vergleichsweise gute Ergebnisse abgeliefert, sagte Konzernchef Kenneth Lewis am Montag in Charlotte. In der vergangenen Woche hatten bereits die Wettbewerber Citigroup, JPMorgan und Wells Fargo mit ihren Zahlen die Märkte positiv überrascht. Die Zahlen lösten bei den schwer gebeutelten Aktien der Finanzbranche teils fulminante Kurssteigerungen aus. Auch die Aktie von Bank of America legte am Montag zum Handelsstart um rund neun Prozent auf 29,91 Dollar zu.
Weitere Belastungen
Die besonders im Privatkundengeschäft und der Firmenfinanzierung engagierte Bank musste wegen der Finanzmarktkrise im zweiten Quartal erneut 1,2 Milliarden Dollar abschreiben. Im Vorjahr hatte sie noch einen Rekordgewinn von 5,8 Milliarden Dollar erzielt. Das Ergebnis je Aktie sank von 1,28 auf 0,72 Dollar, Analysten hatten aber mit nur 0,53 Dollar gerechnet. Bislang steckte der Finanzkonzern die Krise besser weg als viele Rivalen und rutschte nicht in die roten Zahlen.
Countrywide Financial schreibt tiefrot
Erst zu Monatsbeginn übernahm die Bank of America die führende US- Hypothekenfirma Countrywide Financial, die mit der Kreditkrise tief in die Verlustzone gestürzt war. Countrywide erlitt auch im zweiten Quartal ein Minus von 2,3 Milliarden Dollar bei Abschreibungen von rund vier Milliarden Dollar. Der Verlust floss aber noch nicht in die Bilanz der Bank of America ein. Countrywide solle noch 2008 positiv zum Gewinn des neuen Mutterkonzerns beitragen, versprach Lewis.
Mehr faule Kredite
Das Quartalsergebnis der Bank of America beinhaltet 212 Millionen Dollar an Kosten für die Übernahme samt Stellenabbau. Die Zahl der faulen Kredite stieg wegen der Konjunkturflaute und der anhaltenden Probleme an den Immobilienmärkten in den USA drastisch. Die Erträge der Bank erhöhten sich um gut drei Prozent auf den Rekordwert von 20,3 Milliarden Dollar. (awp/mc/ps/22)