Bank of China legt in Schanghai rasanten Börsenstart hin

Die Bank of China ist mit dem Börsenantritt auf dem chinesischen Festland nun das grösste an einem Aktienmarkt in China gelistete chinesische Unternehmen, noch vor dem Ölkonzern Sinopec . Die zweitgrösste Bank Chinas stellt rund 20 Prozent des gesamten Schanghaier Börsenwerts.

Grösster Börsengang in der Geschichte der Volksrepublik
Das Schanghai-Debüt am Mittwoch war mit 20 Milliarden Yuan oder 2,5 Milliarden US-Dollar der grösste Börsengang in der Geschichte der Volksrepublik. Die Aktien mit dem Emissionspreis von 3,08 Yuan wurden um 29,5 Prozent höher für 3,99 Yuan pro Stück verkauft. Kurz nach Handelsbeginn sank der Aktienpreis leicht auf 3,89 Yuan. Im Vorfeld war der Schanghaier Aktienindex in den vergangenen drei Wochen um neun Prozent angestiegen.

Gewinnmitnahmen in Hongkong
Auch die in Hongkong gehandelten Aktien der Bank of China hatten merklich angezogen, verloren am Tag des Debüts an der Schanghaier Börse allerdings kräftig an Wert. Anleger hätten Gewinne eingestrichen, nachdem der Titel in den vergangenen Wochen mehr als sechs Prozent gewonnen hatte, sagte ein Marktbeobachter. Investoren seien optimistisch für den Börsengang in Schanghai gewesen. «Sie wussten, dass die Aktie einen starken Start hinlegen wird.»

11,2 Milliarden Dollar Debüt in Hongkong
Das Börsendebüt der Bank of China im Mai in Hongkong war mit insgesamt 11,2 Milliarden Dollar das viertgrösste der Welt und der grösste Börsengang eines chinesischen Unternehmens überhaupt. Das Finanzinstitut übertraf noch die China Construction Bank , die im Oktober für 9,2 Milliarden Dollar als erste der vier grossen chinesischen Staatsbanken an den Aktienmarkt gegangen war.

Mehr als 110 Millionen Kunden
Die 1912 gegründete Bank of China betreut in über 11.000 Filialen mehr als 110 Millionen Kunden. Mit dem Erlös aus dem Börsengang sowie Umstrukturierungen bereitet sie sich auf den stärkeren Wettbewerb im nächsten Jahr vor, wenn Beschränkungen für ausländische Banken in China nach den Vorgaben der Welthandelsorganisation (WTO) fallen sollen.

(awp/mc/hfu)

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