Banken: BIZ-Chefökonom findet Schreckensszenarien übertrieben
Dies sagte der Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), einer Art Dachorganisation der Notenbanken, der «Financial Times» (Montag). Die Banken gingen bei ihren Prognosen davon aus, dass sie ihr eigenes Verhalten nicht an die neuen Regeln anpassen werden, sagte Cecchetti. Zudem setzten sie voraus, dass die Folgen für die Wirtschaft so schlimm seien wie nur möglich. Nach Darstellung des BIZ-Volkswirts sind die Auswirkungen der vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht vorgesehenen Regeländerung auf das weltweite Wachstum – netto gesehen – jedoch «vernachlässigbar». Sie bewegten sich innerhalb der bei Wirtschaftsprognosen üblichen Vorhersagefehler. Dieser Fehler liege in Bezug auf die Weltwirtschaft bei weniger als 0,5 Prozent. Cecchetti fungiert als Berater des Baseler Gremiums.
Neue Eigenkapital- und Liquiditätsregeln
Als Reaktion auf die globale Finanzkrise soll der Basler Ausschuss, in dem Notenbanker und Aufseher aus 27 Ländern sitzen, auf Wunsch der G20-Staaten vor allem die Eigenkapital- und Liquiditätsregeln so verändern, dass das System widerstandsfähiger wird. Derzeit führt er dazu eine Auswirkungsstudie durch, im Juli legt er die Ergebnisse vor. Banken warnen seit Monaten davor, strikte Regeln zu früh einzuführen. Ihrer Darstellung zufolge könne dies die Kreditvergabe und damit die Erholung gefährden. Einige Institute prognostizieren einen Wachstumseinbruch um fünf Prozent. (awp/mc/ps/07)