«Wir brauchen Massnahmen, um hier eine geordnete Entspannung zu sichern», sagte der IIF -Aufsichtsratsvorsitzende und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann am Freitag in Singapur.
Ungleichgewichte sind Risiko für Weltwirtschaft
Die Ungleichgewichte mit dem hohen Leistungsbilanzdefizit in den USA und Zahlungsbilanzüberschüssen in Asien und den Öl exportierenden Ländern gelten seit langem als Risiko für die Weltwirtschaft. Das Problem ist auch Gegenstand der Beratungen der Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industrieländer (G7) an diesem Samstag am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Singapur.
Korrekturen durch den Markt können «zerstörerisch» sein
Ackermann warnte vor Verzögerungen beim Abbau der Ungleichgewichte. «Wenn die Politik mit mutigen Massnahmen zögert, besteht das Risiko von Korrekturen durch den Markt, die zerstörerisch sein können.» Dies hätten Erfahrungen in der Vergangenheit gezeigt. Das IIF (Institute of International Finance) hatte zuvor darauf verwiesen, dass das Defizit der USA sich in diesem Jahr wahrscheinlich auf 6,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts belaufe, der Überschuss in China im kommenden Jahr auf zehn Prozent.
Weltwirtschaft steuert auf eine «schwierigere Periode» zu
Aus Sicht von IIF-Vize und Citibank-Chef William Rhodes steuert die Weltwirtschaft «auf eine schwierigere Periode» zu. Die US-Wirtschaft als Motor der Weltkonjunktur habe sich seit dem Frühjahr verlangsamt. Das Wachstum in der Eurozone und in Asien wiederum werde nicht ausreichen, um die globalen Auswirkungen einer negativen Wende in den USA aufzufangen. (awp/mc/ar)