Bankenkrise sorgt für nervöse Berg- und Talfahrt beim Euro
Im späten Nachmittagshandel stand die Gemeinschaftswährung bei 1,4390 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor noch auf 1,4502 (Mittwoch: 1,4224) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6896 (0,7030) Euro.
Ein «Hammertag»
Der Devisenexperte Lutz Karpowitz von der Commerzbank sprach von einem «Hammertag» an den Devisenmärkten. Beim Kurs des Euro habe es im Handelsverlauf «extreme Schwankungen» gegeben. An den Geldmärkten herrsche eben «eine sehr grosse Unsicherheit», sagte Karpowitz weiter. Am Morgen hatten weltweit führende Notenbanken auf die jüngste dramatische Zuspitzung der Bankenkrise reagiert und die Finanzmärkte in einer gemeinsamen Aktion mit frischem Geld versorgt.
Finanzmarktkrise als einziges Thema
Die Krise an den Finanzmärkten sei derzeit das einzige Thema, dass an den Devisenmärkten die Kurse bewegt, sagte Karpowitz weiter. Zuletzt hätten Spekulationen über die Zukunft der US-Investmentbank Morgan Stanley im Mittelpunkt des Interesses der Anleger gestanden. Die jüngsten Ereignisse machen eine Prognose über den weiteren Kursverlauf des Euro sehr schwer, räumte der Experte ein. «Es ist derzeit schlicht unmöglich vorauszusagen, wo der Kurs des Euro in einer Stunde steht.»
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79440 (0,79515) britische Pfund , 151,96 (150,26) japanische Yen und auf 1,5838 (1,5921) Schweizer Franken fest. Der Goldpreis ist zuletzt kräftig gestiegen. In London wurde der Preis für die Feinunze am Nachmittag auf 863,00 (813,00) Dollar festgesetzt. (awp/mc/pg/32)