Bankenorganisation Swift baut RZ in Zürich
Die «Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication» (Swift), die fast alle internationalen Bankentransaktionen abwickelt, errichtet Ende 2009 ein neues Rechenzentrum im Einzugsgebiet von Zürich. Wie heute die ‹Neue Zürcher Zeitung› berichtet, hat der Swift-Aufsichtsrat entschieden, in der Schweiz ein neues Operating-Center zu bauen und damit den innereuropäischen Datenfluss von den USA abzukoppeln. Damit werden die europäischen Bankdaten, die über ein RZ in den Niederlanden abgewickelt werden, nicht mehr in den USA gespiegelt.
Definitiver Standort wird evaluiert
Das neue Operating-Center, das einem Hochsicherheitstrakt nahekomme, werde rund 240 Millionen Franken kosten. 50 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Die Swift wird sich aber zunächst in ein bestehendes Gebäude einmieten. Der definitive Standort für einen Neubau, der 2012 bezogen werden soll, wird zurzeit evaluiert. Aus Sicherheitsgründen wird nicht bekannt gegeben, wohin genau das neue RZ zu stehen kommt.
Vertrauen in einen verlässlichen Datenschutz
Dass eine Organisation, der weltweit 2500 Bankinstitute angehören und die täglich Millionen von Transaktionen verarbeitet, auf die Schweiz als Standort für ein neuen Rechenzentrum setzt, ist kein Zufall. Swift drückt damit das Vertrauen in einen verlässlichen Datenschutz aus, wie er nicht mehr allerorten gewährleistet ist. Laut früheren Medienberichten hatten sich US-Behörden nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Einsicht in bestimmte Transaktionen der Finanzindustrie verschafft, um Quellen der Terrorismusfinanzierung aufzuspüren. (Inside-IT/mc)