Bankiervereinigung wirbt in den USA für Finanzplatz Schweiz
Die Einnahmen der Schweizer Banken werden 2006 voraussichtlich weiter zunehmen, sagte Roth vor Medienvertretern am Dienstag in New York. Der Wachstum ist laut dem SBVg-Geschäftsleiter auf das Vertrauen der Investoren, Gewinne des Aktienmarktes und auf die gute allgemeine Wirtschaftslage zurück zu führen.
Vermögensverwaltung mit Wachstum von 25 Prozent
Im Bereich der Vermögensverwaltung hätten die Schweizer Banken 2005 sogar 25% zugelegt. Ausländische Kunden, vor allem Institutionen, trügen dazu mehr bei als Inländische. Auch die Zahl der Arbeitsplätze im Bankensektor nehme wieder zu. Gegenwärtig beschäftigen Schweizer Banken rund 100’000 Menschen im Inland und über 80’000 im Ausland.
Diskussion über weltweite Einführung von Basel II
In Gesprächen mit US-Vertretern erörtern Roth und seine Begleiter auch Wege, wie die Basel II genannte neue Eigenmittelverordnung für Banken weltweit eingeführt werden kann. Der Bundesrat beschloss Ende September, die internationale Eigenkapitalvereinbarung in nationales Recht umzusetzen. Die Verordnung hält fest, wie die Banken zu bestimmen haben, wieviele Geldreserven sie für welche Risiken zurückbehalten müssen. Die USA werden Basel II nicht wie Europa schon 2007 einführen, sondern planen frühestens 2009 eine dem amerikanischen Markt angepasste Version. Zwischen den US-Regulatoren und den betroffenen Banken ist aber umstritten, wie Basel II modifiziert werden kann.
Skandal um Holocaust-Gelder wirkte sich nicht negativ auf die Kundenzahlen aus
Roth wies vor Schweizer Medienvertretern am Dienstag in New York darauf hin, dass nur zwischen 1’000 und 2’000 US-Banken von Basel II betroffen seien. Die Zeiten, als ein Besuch in New York für Schweizer Bankiers einem Spiessrutenlauf infolge des Skandals um nachrichtenlose Vermögen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gleichkam, sind vorbei. Es lasse sich heute sagen, dass sich der Skandal um die Holocaust-Gelder nicht negativ auf die Kundenzahlen ausgewirkt habe, sagte Roth. Auch in den anhaltenden Streit um die Verteilung von Restgeldern aus dem Vergleich zwischen Holocaust-Klägern und Schweizer Grossbanken seien die Banken nicht mehr verwickelt, sagte Roth.
Effektivität bei der Terror-Finanzierung
In der Bekämpfung von Terror-Finanzierung habe die Schweiz dafür zeigen können, wie effektiv sie vorgehen könne. So hätten sich die Banken in den USA und bei der amerikanischen Regierung wieder einen guten Ruf erarbeitet. Roth betonte zudem, dass die Bankiervereinigung sich für die Annahme des Osthilfegesetzes (Kohäsionsmilliarde an die zehn neuen EU-Länder) am 26. November engagiere. Dies entspreche der Schweizer Politik mit der EU.
(awp/mc/hfu)