«Barbie» lässt Spielzeugriesen Mattel im Stich
Der Umsatz fiel – auch aufgrund negativer Währungseffekte – um elf Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro). Mattel sei gegen die Wirtschaftskrise nicht immun, sagte Konzernchef Robert Eckert am Montag im kalifornischen El Segundo. Das Unternehmen konzentriere sich daher 2009 auf Einsparungen. Amerikas Einzelhandel hatte diesmal sein schlechtestes Weihnachtsgeschäft seit Jahrzehnten erlebt.
Q4-Gewinn um 21 Prozent eingebrochen
Die «Barbie»-Verkäufe brachen im vierten Quartal weltweit um 21 Prozent ein. Auch Autos etwa der Marken «Hot Wheels» und «Matchbox» fuhren 19 Prozent geringere Einnahmen ein. Die Erlöse mit «Fisher-Price»-Spielzeug gingen um zehn Prozent zurück. Der jahrzehntelange Erfolgsschlager «Barbie» feiert in diesem Jahr den 50. Geburtstag. Zum Jubiläum plant der Konzern für die Puppe eine Auffrischungskur. Sie leidet auch unter der Konkurrenz der «Bratz»-Puppen des Wettbewerbers MGA. Mattel liegt mit dem Rivalen in einem erbitterten Urheberrechtsstreit. Zuletzt bekam Mattel mit der Klage recht, dass «Bratz»-Designer Carter Bryant die ersten Modelle entworfen habe, als er noch bei dem «Barbie»-Hersteller arbeitete.
Erstarkter Dollar drückt auf Auslandumsätze
Während die Umsätze in den USA um sechs Prozent sanken, fielen sie ausserhalb des Heimatmarktes um 20 Prozent ein. Mehr als die Hälfte des internationalen Umsatzrückgangs verursachte allerdings der wieder stärkere Dollar, der Einnahmen bei der Umrechnung niedriger ausfallen lässt. Gut ein Drittel des Ergebnisrückgangs im Schlussquartal wurde durch einen einmaligen Steuergewinn im Vorjahr verursacht. Mit seinem Ergebnis verfehlte der Konzern die Erwartungen der Analysten dennoch klar. Die Aktie brach vorbörslich drastisch ein.
1’000 Jobs gestrichen
Im Gesamtjahr 2008 verdiente Mattel mit etwa 380 Millionen Dollar rund 37 Prozent weniger als 2007. Der Umsatz gab leicht um ein Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar nach. Wegen der Krise hatte Mattel bereits Ende vergangenen Jahres den Abbau von weltweit rund 1.000 Stellen angekündigt – etwa drei Prozent aller Stellen im Konzern. Mattels grösster Wettbewerber, der US-Konzern Hasbro, legt seine Bilanz am Montag kommender Woche (9.2.) vor. (awp/mc/ps/26)