von Gérard Al-Fi
Frau Moubayed zeigte anhand der Beta-Sensitivität, wie sehr die G7-Staaten, also der alte Block der ehemals sieben führenden Industrinationen im Westen, ihre Führungsrolle gegenüber den Schwellenländern an China verloren hätten.
Frau Moubayed zeigte anhand der Beta-Sensitivität, wie sehr die G7-Staaten, also der alte Block der ehemals sieben führenden Industrinationen im Westen, ihre Führungsrolle gegenüber den Schwellenländern an China verloren hätten.
Beta-Faktoren tauschen ihre Positionen
«So lag die Beta-Sensitivatät im Zeitraum 1993 bis 1999 zwischen den G7 und den aufstrebenden Märkten bei knapp 1,6», so Moubayed. Ein Beta-Faktor über den Wert 1 bedeutet, dass die Wachstumsraten in beiden Regionen überdurschnittlich stark in die gleiche Richtung verlaufen. In besagter Periode lag das Beta zwischen China und den Emerging Markets (EM) noch bei rund 0,7.
China und Emerging Markets üben Schulterschluss
«Ein ganz anderes Bild ergbit sich im Zeitfenster von 2001 bis 2009″, erklärt Moubayed. » Während die G7 und die EM nur noch ein Beta von 0.2 aufweisen, was für eine nahezu zusammenhanglose Wachstumsentwicklung spricht, beträgt der Faktor China/EM nunmehr 1,1.» Damit habe China den Westen als Leithammel abgelöst. Fur die China-These sprechen die immer engeren wirtschaftlichen Vernetzungen Pekings mit den rohstoffreichen Märkten in Afrika, den Mittleren Osten und Zentralasien. Die genannten Regionen und China gehen auch diplomatisch aufeinander zu.
Der IWF hat seine Wachstumsprognose am Dienstag für die VR China im 2010 von 9 Prozent auf 10 Prozent angehoben. Gute Karten für eine wirtschaftliche Erholung in den EM. «Auch die inländische Nachfrage in den meisten EM ist intakt», fügt Moubayed hinzu. Für die Weltwirtschaft korrigierte der IWF seine Wachstumsprognose von 3,1 Prozent auf 3,9 Prozent nach oben.