Da die Aktionäre so schnell wie möglich detaillierte Zahlen sehen wollten, würden diese nun eine Woche früher am 9. Februar veröffentlicht. Die zuletzt arg gebeutelte Barclays-Aktie schoss am Vormittag zeitweise um fast 40 Prozent auf 70,4 Pence in die Höhe. In den vergangenen beiden Wochen hatten die Titel wegen anhaltender Gerüchte über eine mögliche Kapitalerhöhung wegen hoher Abschreibungen rund zwei Drittel an Wert verloren.
Rekordeinnahmen
Bereits vor einer Woche hatte die Bank angekündigt, der Gewinn vor Steuern werde deutlich über den Konsensschätzungen von 5,3 Milliarden Pfund (5,6 Mrd. Euro) liegen. Nun hiess es, dieser schliesse alle Kosten, Abschreibungen und Wertminderungen ein. Alles in allem zeigten die Zahlen, dass die Kreditklemme zwar ihre Spuren in den Büchern der Bank hinterlassen habe, die Einnahmen 2008 aber ein Rekordniveau erreicht hätten. Die Abschreibungen beliefen sich insgesamt auf acht Milliarden Pfund und hingen mit dem Engagement an den Kreditmärkten von Barclays Capital zusammen. Auf der anderen Seite seien auch Beiträge aus der Übernahme des Nordamerikageschäfts von Lehman Brothers und dem Verkauf der Versicherungssparte im Vorsteuergewinn enthalten.
«Guter Start ins neue Jahr»
Gestärkt von der Kapitalerhöhung im Herbst habe die Kernkapitalquote zum Ende des Jahres bei etwa 9,5 Prozent gelegen, schrieben die Unternehmenschefs weiter. Insgesamt sei das Unternehmen gut finanziert und profitabel. Barclays habe Kapitalreserven von 36 Milliarden Pfund (rund 37,9 Mrd Euro). Die Bank wolle aber die im zweiten Rettungspaket der britischen Regierung angebotene Absicherung in Anspruch nehmen und damit die Kapitalbasis weiter stärken. Ausserdem hoben Agius und Varley hervor, dass die Kapitalaufnahme durch die Pläne der britischen Bankenaufsicht FSA vereinfacht werde. Mit dem wenige Wochen alten Geschäftsverlauf in diesem Jahr zeigten sich die Unternehmenschefs zufrieden: Barclays habe einen guten Start ins Jahr 2009 gehabt. (awp/mc/ps/12)