Barclays verbreitet Optimismus
«Das Geschäft läuft weiter gut und wir hatten einen starken Start in das laufende Jahr», teilte die Bank am Montag in London mit. Die Barclays-Aktie legte am Vormittag um bis zu 15 Prozent auf 85,40 Pence zu – auf Jahressicht verlor das Papier allerdings 85 Prozent.
Ermutigende Zeichen
Auch andere Finanztitel profitierten von den erneut Mut machenden Aussagen einer grossen Bank. In der vergangenen Woche hatten unter anderem auch die US-Banken Citigroup, Bank of America, JPMorgan sowie die Deutsche Bank und die Credit Suisse von einem positiven Verlauf des Geschäfts in den ersten Monaten des Jahres gesprochen. Die Aktie der Deutschen Bank stieg in Frankfurt um weitere fünf Prozent. Seit ihrem Mehrjahrestief im Januar verteuerte sich das Papier damit um rund 75 Prozent.
Gespräche über iShares
Die britische Grossbank Barclays, die wie die HSBC bisher keine Hilfen der britischen Regierung braucht, bestätigte zudem Berichte über Gespräche eines möglichen Verkauf der weltgrössten Handelsplattform für börsengehandelte Fonds (Exchange-traded fund) iShares. Einem Bericht des «Wall Street Journal» (WSJ) zufolge ist die US-Grossbank JPMorgan interessiert. Dem «WSJ»-Bericht zufolge könnte iShares mit bis zu vier Milliarden Pfund bewertet werden. Barclays teilte dazu lediglich mit, dass es Gespräche mit mehreren Investoren gibt und noch keine Entscheidung gefallen ist.
Gespräche über Versicherung von faulen Wertpapieren
Einmal mehr bekräftigte die Bank, dass sie mit der Regierung über eine mögliche Versicherung von derzeit nicht handelbaren Wertpapieren spricht. Eine solche Versicherung hatten in den vergangenen Wochen die Royal Bank of Scotland (RBS) und Lloyds Banking Group in Anspruch genommen. Der britische Staat kontrolliert jetzt beide Banken, die im Zuge der Finanzkrise tief in die roten Zahlen gerieten. Davon war Barclays im vergangenen Jahr weit entfernt. Der Vorsteuergewinn sank zwar um 14 Prozent auf 6,1 Milliarden Pfund, ging aber deutlich weniger zurück als von Experten erwartet.
Varley rechnet mit weiteren Abschreibungen
Bank-Chef John Varley hatte Anfang Februar von einem guten Start ins Jahr gesprochen. Er betonte dabei aber auch, dass 2009 eine «Herausforderung» sein werde. «Das wirtschaftliche Umfeld bleibt schwierig und die Qualität von Barclays Wertpapierportfolio und Risikomanagement wird erneut auf eine Probe gestellt», hatte Varley damals betont. Trotz der Bemühungen, grosse Risiken in den Büchern zu vermeiden, rechne er mit weiteren Abschreibungen. Konkrete Ziele nannte er dabei nicht, machte aber den Aktionären Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der Dividendenzahlung im zweiten Halbjahr. (awp/mc/ps/13)