Barry Callebaut: H1-Gewinn unter Erwartungen
Der Umsatz habe vor allem infolge der höheren Preise für Kakaobohnen und andere Rohstoffe sowie günstiger Wechselkurse einen derart starken Anstieg erfahren, wie die Schokoladeproduzentin am Donnerstag mitteilte. Bereinigt um Kakaopreis- und Währungseffekte wuchs der Umsatz um 15,7%. Die Verkaufsmenge erhöhte sich um 10,3% auf 612’436 Mio Tonnen.
Umsatzerwartungen erfüllt
Der Betriebsgewinn (Stufe EBIT) lag bei 200,4 (rev. 197,9) Mio CHF, der Reingewinn bei 124,4 (rev. 124,7) Mio CHF. Damit hat Barry die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) hinsichtlich Umsatz in etwa getroffen, lag bei EBIT und Reingewinn allerdings relativ klar darunter. Diese prognostizierten im Durchschnitt einen Umsatz von 2’593 Mio, einen EBIT von 213,5 Mio sowie einen Reingewinn von 147,2 Mio CHF.
Hohe Outsourcing-Fixkosten
Die Rentabilität sei durch drei Faktoren beeinträchtigt worden: Die Verkaufspreise für Markenverbraucherprodukte hätten erst per 1. Januar 2008 angehoben werden können, das heisst zeitlich verzögert gegenüber den Preissteigerungen bei den Rohstoffen. Die Inbetriebnahme der neuen Fabriken in den wachstumsstarken Märkten Russland und China sei mit einmaligen Zusatzkosten verbunden gewesen. Zudem hätten die grossen Outsourcing-Verträge – wie früher schon kommuniziert – zu Beginn zu hohen Fixkosten bei noch tiefer Werksauslastung geführt, was einen entsprechend tieferen EBIT pro Tonne zur Folge habe. Der Konzerngewinn war negativ beeinflusst durch einen Verlust aus dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung und einen höheren durchschnittlichen Steuersatz.
Optimistischer Ausblick
Barry Callebaut bleibt aber auch für die Zukunft optimistisch und hat ihre letzten November neu aufgestellten Finanzziele bestätigt. Das Unternehmen will demnach für die nächsten vier Jahre – vorbehältlich grösserer unvorhersehbarer Ereignisse – bis 2010/11 p.a. ein Verkaufswachstum von 9-11%, ein EBIT-Wachstum von 11-14% sowie ein Reingewinn-Wachstum von 13-16% erreichen. Zur Kompensation der höheren Einstandskosten aufgrund der gestiegenen Rohwaren- und Energiepreise sei ein Kostensenkungsprogramm eingeleitet worden, das Einsparungen im zweiten Halbjahr in Höhe von rund 20 Mio CHF bringen dürfte.
Mittelfristige Finanzziele bekräftigt
«Wir sind nun optimal positioniert, um künftig unser profitables Wachstum zu beschleunigen und in vollem Umfang von Skaleneffekten zu profitieren», wird CEO Patrick De Maeseneire in der Mitteilung zitiert. Das Kostenumfeld werde anspruchsvoll bleiben. Trotz Unsicherheiten bezüglich Konjunktur- und Währungsentwicklungen sowie des erwarteten deutlich tieferen Volumenwachstums im dritten Quartal aufgrund der sehr frühen Ostern sei man «zuversichtlich, dass wir unsere mittelfristigen Finanzziele erreichen werden». (awp/mc/ps)