Barry Callebaut mit kleiner Umsatzsteigerung im ersten Quartal

Dies teilte die Schokoladenproduzentin am Mittwoch mit. Die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) wurden deutlich verfehlt. Diese hatten mit einem Umsatz von 1’532 Mio CHF (Bandbreite 1’420 – 1’689 Mio) gerechnet.


Nachfragerückgang im November
Die Verkaufsmenge erhöhte sich um 2% auf 338’513 Tonnen. Das gute Wachstum in den ersten beiden Monaten des Quartals sei durch die geringe Nachfrage im dritten Monat beeinträchtigt worden, heisst es. Im November habe sich die gesamte Schokoladenindustrie mit schwächeren Marktbedingungen konfrontiert gesehen. Es sei ein Nachfragerückgang verbunden mit kurzfristigerem Bestellverhalten zu beobachten gewesen. Nahrungsmittelhersteller, gewerbliche Kunden und der Einzelhandel hätten ihre Bestände senken müssen, um die Bilanzen zum Jahresende zu optimieren.


Weiterhin zweistelliges Wachstum in Osteuropa
In der Region Europa ging die Verkaufsmenge im Berichtsquartal um 4,1% auf 230’824 Tonnen zurück. Der Umsatz in Lokalwährungen erhöhte sich um 0,5%; in CHF sank er um 6,3% auf 1’030,6 Mio CHF. Das weiterhin zweistellige Umsatzwachstum in Osteuropa habe den Rückgang in verschiedenen westeuropäischen Märkten nicht vollständig kompensiert, heisst es.


Zurückhaltende Konsumenten in Westeuropa
Der Geschäftsbereich Industrielle Kunden in Europa sah sich den Angaben zufolge mit tieferen Konsumentenausgaben und einem branchenweiten Abbau der Lagerbestände konfrontiert. Der Geschäftsbereich Gourmet & Spezialitäten habe einen Umsatzrückgang in Westeuropa verzeichnet, da die Konsumenten weniger Geld für Restaurantbesuche ausgegeben hätten. Im Gegensatz dazu habe sich die Nachfrage der gewerblichen Kunden in Osteuropa auf einem weiterhin hohen Niveau mit zweistelligem Zuwachs gehalten. Der Verkauf von Wurzener Dauerbackwaren im letzten Jahr habe zudem den Umsatz des Geschäftsbereichs Verbraucherprodukte Europa negativ beeinflusst.


Markanter Umsatzanstieg in Nord- & Südamerika
Die Verkaufsmenge in der Region Nord- & Südamerika erhöhte sich um 13,6% auf 82’497 Tonnen. Aufgrund höherer Volumen, einem besseren Produktemix und einzelnen Preiserhöhungen sei der Umsatz in Lokalwährungen um 30,6% gestiegen (in CHF waren es +24,6% auf 294,8 Mio). Die Verkaufsmenge in der Region Asien & Rest der Welt erhöhte sich trotz des Verkaufs des Verbrauchergeschäfts in Afrika im letzten Jahr um 36,2% auf 25’192 Tonnen. Das Wachstum sei aber mehrere Wochen lang durch tiefere Exporte aus China wegen des Melamin-Skandals gebremst worden. In Lokalwährungen legte der Umsatz um 27,9% zu, in CHF waren es +24,8% auf 103,7 Mio CHF.


Zuversichtlicher Ausblick
Trotz Rezession zeigt sich das Unternehmen für den weiteren Geschäftsverlauf aber einigermassen optimistisch. Die Profitabilität sei dank höherer Margen und strikter Kostenkontrolle auf Kurs, heisst es etwa. Zudem hat die Gruppe ihre November 2007 aufgestellten Finanzziele bestätigt. Das Unternehmen will demnach für die nächsten Jahre bis 2010/11 p.a. ein Verkaufswachstum von 9-11%, ein EBIT-Wachstum von 11-14% sowie ein Reingewinn-Wachstum von 13-16% erreichen.


Beschleunigung des Outsourcing-Volumens
«Barry Callebaut konnte sein Wachstum im ersten Quartal trotz der schwierigen Marktbedingungen fortsetzen. Nach einem unüblich schwachen Monat November verzeichneten wir deutlich höhere Bestelleingänge im Dezember», wird CEO Patrick De Maeseneire in der Mitteilung zitiert. Die Expansion in wachstumsstarke Märkte zahle sich aus. Für das restliche Geschäftsjahr erwarte man daher «eine gute Entwicklung» in den Wachstumsmärkten sowie in Nordamerika. Darüber hinaus werde sich das Outsourcing-Volumen beschleunigen, da ab Januar 2009 die neuen Produktionskapazitäten in Mexiko und Japan zur Verfügung stünden. (awp/mc/ps/05)

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