Die Verkaufsmenge erhöhte sich um 10,6% auf 331’916 (300’120) Mio Tonnen, wie die Schokoladenproduzentin mitteilte. Damit hat Barry Callebaut die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) deutlich übertroffen. Diese hatten mit einem Umsatz von 1’352 Mio CHF (Bandbreite 1’297 – 1’403 Mio) gerechnet.
Gute Entwicklung bei Industriellen Kunden
Der Volumenanstieg sei auf die gute Entwicklung des Geschäftsbereichs Industrielle Kunden zurückzuführen, da eine wachsende Zahl von Nahrungsmittelherstellern ihren Bedarf an Schokolade an Barry Callebaut auslagert hätten, heisst es. So begannen etwa die Lieferungen an Nestlé im Rahmen eines langfristigen Liefervertrages in der zweiten Jahreshälfte 2007. Insgesamt wuchs die Verkaufsmenge in diesem Bereich um 16,5%.
Aber auch der Geschäftsbereich Gourmet & Spezialitäten habe infolge der weiter steigenden Nachfrage nach Premium-Schokolade ein solides Wachstum verzeichnet.
Höhere Rohstoffpreise teilweise an Kunden weitergegeben
Der Umsatzanstieg sei auf die höheren Rohstoffpreise zurückzuführen, die teilweise an die Kunden weitergegeben worden seien, und positive Währungseffekte, insbesondere die Aufwertung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken. Das Industriegeschäft wuchs umsatzmässig um 32,5% (Kakao +22,3%, industrielle Kunden +34,5%).
Der Umsatz im Bereich Gewerbliche Kunden/Verbrauchergeschäft nahm um 6% zu, wobei Gourmet & Spezialitäten 13,2% zulegten, die Verbraucherprodukte allerdings lediglich um 1,6%. Das Wachstum in Europa sei auf Preiserhöhungen zurückzuführen, sei aber teilweise durch eine schwache Entwicklung in Afrika kompensiert worden, heisst es dazu.
Vorsichtiger Optimismus
Für den weiteren Geschäftsverlauf gibt sich das Unternehmen vorsichtig optimistisch. «Dank vier wichtiger langfristiger Liefervereinbarungen auf drei Kontinenten, einer verstärkten Präsenz in wachstumsstarken Märkten und einer verbesserten operativen Präsenz sind wir gerüstet, um das starke Wachstum unserer Verkaufsmenge fortzusetzen», wird CEO Patrick De Maeseneire in der Mitteilung zitiert.
Abschwächung der US-Konsumentenstimmung erwartet
Man gehe allerdings davon aus, dass das Kostenumfeld wegen der anhaltend hohen Rohstoffpreise für den Rest des Geschäftsjahres 2007/08 ‹anspruchsvoll› bleiben werde. Darüber hinaus schwäche sich die Konsumentenstimmung in Nordamerika ab, und auch in Europa werde mit einer Abkühlung gerechnet, heisst es. Trotzdem hat die Gruppe die im letzten November neu aufgestellten Finanzziele bestätigt. Das Unternehmen will demnach für die nächsten vier Jahre bis 2010/11 p.a. ein Verkaufswachstum von 9-11%, ein EBIT-Wachstum von 11-14% sowie ein Reingewinn-Wachstum von 13-16% erreichen.
Barry Callebaut hat Steven Retzlaff mit sofortiger Wirkung zum ‹President Globale Beschaffung & Kakao› ernannt. Zudem wird Retzlaff Mitglied des Senior Management Teams. (awp/mc/pg)