Barry Callebaut steigert sich im letzten Quartal
In Lokalwährungen waren es aber +6,3%. Nach dem ersten Halbjahr war der Umsatz in CHF noch um 1,6% gefallen (Lokalwährungen +4,7%). Und auch die Verkaufsmenge stieg in der Neunmonats-Periode wieder an, und zwar um 2,6% auf 895’391 (872’993) Tonnen (H1: -0,1%), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit hat Barry Callebaut die Umsatz-Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) leicht übertroffen. Diese hatten einen Umsatz von 3’618 Mio CHF (Bandbreite 3’573 – 3681 Mio) prognostiziert.
Verkaufte Volumen «signifikant beschleunigt»
Im dritten Quartal haben sich die verkauften Volumen in allen Regionen und Geschäftsbereichen «signifikant beschleunigt», heisst es. Sie wuchsen in einem rückläufigen Gesamtmarkt insgesamt um 8,8%. Das Wachstum sei dabei auf verschiedene Faktoren zurückzuführen: die späten Ostern, das Auffüllen der Lager bei allen Kundengruppen, auf die Entwicklung in den neuen Märkten sowie die Umsetzung der Outsourcing-Verträge.
Talsohle in Europa durchschritten
In der Region Europa, der mit einem Volumen von rund zwei Drittel klar grössten Region, ging die Verkaufsmenge in der Neunmonats-Periode zwar um 1,5% zurück, im dritten Quartal stieg sie aber um 7,9%. Beim Umsatz ergab sich ein Minus von 6,0% in Franken bzw. ein Plus von 0,7% in Lokalwährungen, wobei auch hier die zahlen im dritten Quartal deutlich besser waren.
Bereich Industrielle Kunden erholt sich kräftig
Nach dem Tiefpunkt vom November 2008 habe der Geschäftsbereich Industrielle Kunden von einer kräftigen Wiederbelebung der Nachfrage in verschiedenen Märkten, darunter Grossbritannien, Deutschland, Holland, Polen und die Tschechische Republik, profitiert. Andere Märkte (Italien, Frankreich, Russland) hätten sich dagegen rückläufig entwickelt. Weiter wurde eine Meldung von Anfang Monat bestätigt, wonach die Verhandlungen mit Natra über die Zusammenführung der beiden europäischen Verbrauchergeschäfte wie geplant verlaufen.
Umsatz in Nord- und Südamerika um 20 Prozent gesteigert
In der Region Nord- und Südamerika (Volumenanteil 25%) konnte die Verkaufsmenge um 7,8% gesteigert werden. Aufgrund der höheren Volumen, die teilweise auf die neue Schokoladenfabrik in Mexiko zurückzuführen seien, und höherer Preise für Kakaobohnen habe sich der Umsatz hingegen um rund 20% erhöht. Sowohl das Verkaufsmengen- als auch das Umsatzwachstum hätten sich im dritten Quartal weiter beschleunigt. Die Zuwächse im Bereich Industrielle Kunden stammten den Angaben zufolge teils aus den Hershey-Verträgen, teils aus Neugeschäft vor allem mit kleineren und mittleren Unternehmen.
Verbrauchergeschäft von Van Houten veräussert
Die Verkaufsmenge in der Region Asien-Pazifik & Rest der Welt stieg um 26%, unterstützt von Akquisitionen in Malaysia und Japan sowie organischem Wachstum. Der Umsatz stieg in einer ähnlichen Grössenordnung, «leicht beeinträchtigt» durch negative Währungseffekte sowie den Verkauf des Verbrauchergeschäfts von Van Houten (Singapore) an Hershey Anfang Jahr. Analog zu den Markttrends habe sich das Wachstum der Verkaufsmenge im dritten Quartal etwas verlangsamt, die Umsatzentwicklung jedoch weiter zugelegt.
Ziele bestätigt
Für den weiteren Verlauf zeigt sich das Unternehmen einigermassen optimistisch. «Unsere Auftragsbücher für die nächsten Monate präsentieren sich sehr vielversprechend und weisen gute Margen auf. Zusammen mit einer weiterhin strikten Kostenkontrolle wird uns dies helfen, die negativen Auswirkungen niedrigerer Kakaobutterpreise abzufedern. Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen werden, sofern keine grösseren unvorhersehbaren Ereignisse eintreten», wird CFO Victor Balli in der Mitteilung zitiert.
Bis zu 11 Prozent Umsatzzuwachs in Aussicht gestellt
Die Finanzziele lauten im Durchschnitt pro Jahr bis 2010/11: Wachstum der Verkaufsmenge um 9-11%, des EBIT um 11-14% und des Konzerngewinns um 13-16%. Wie bereits früher mitgeteilt, sind die Wachstumsziele für das Geschäftsjahr 2008/09 allerdings etwas tiefer, und zwar: Verkaufsmenge 2-4% und Gewinne in Lokalwährungen im Rahmen der mittelfristigen Ziele.&(awp/mc/ps/03)