Die Hauptgründe dafür seien zum einen, dass nach den neuen Bankenregeln stille Einlagen und Hybridkapital nicht mehr auf das Kernkapital angerechnet werden. Zum anderen stiegen die Kapitalanforderungen, die sich nach den Marktrisiken richten, heisst es im «BCG Risk Report 2010».
Risikomanagement gewinnt an Bedeutung
Durch die Einführung dieser Regelungen steige die Bedeutung des Risikomanagements, schreiben die Autoren der Studie. Sie betonten, dass schon vor der Krise die Risikokosten beständig gestiegen seien. Allein zwischen 2005 und 2009 habe sich das Verhältnis von Risikovorsorge- und Kapitalkosten zu den Erträgen, die sogenannte Cost-Income-Ratio, von 30 auf 67 Prozent mehr als verdoppelt. Die Basel-III-Regeln, die am vergangenen Donnerstag vorgestellt wurden, fordern unter anderem, dass eine Bank mindestens sieben Prozent hartes Eigenkapital vorweisen muss. Bis 2022 sollen die Banken die Anforderungen der Studie zufolge komplett erfüllen.
Europa: Zusätzlicher Kapitalbedarf von 275 Mrd Euro
Für die Studie hat Boston Consulting alle grossen deutschen Privat- und Regionalbanken sowie alle grossen europäischen Banken analysiert, die zusammen 98 Prozent der Marktkapitalisierung in Europa stellen. Für den gesamten europäischen Bankensektor errechneten die Autoren der Studie dabei einen Kapitalbedarf von etwa 275 Milliarden Euro. Die Autoren der BCG-Studie erwarten bei den Banken im Schnitt eine Verdopplung der regulatorischen Kosten. (awp/mc/ps/17)