Basellandschaftliche KB: Finanzkrise drückt Erträge

Dies machte sich einem starken Neugeldzufluss sowie 12’000 neuen Kunden bemerkbar. Ins laufende Jahr ist die Bank erfolgreich gestartet. «In einem schwierigen Umfeld haben wir uns 2008 sehr gut behauptet», resümierte Bankpräsident Wilhelm Hansen das abgelaufene Geschäftsjahr anlässlich der Bilanzmedienkonferenz am Freitag in Liestal. Auch die Privatbanken-Tochter AAM habe das Jahr «prima» gemeistert. Weder diese noch die BLKB hätten in ihren Vermögensverwaltungsmandaten Risikopapiere wie Produkte von Lehman Brothers geführt.


12’000 Neukunden
Neben dem starken Zufluss neuer Kunden von 12’000 – im Vorjahr waren es zwischen 2’000 und 3’000 gewesen – strich Hansen den starken Zuwachs an Neugeldern, an Spargeldern sowie der Hypotheken als weitere herausragende Erfolge hervor. Die Neugelder wuchsen um 1,8 Mrd (netto betrug das Neugeldwachstum 750 Mio CHF), wobei die Tochter AAM einen Zufluss von rund 50 Mio CHF verbuchte. Die Spargelder stiegen um 13,9% auf 6,6 Mrd CHF und das Hypothekarwachstum betrug 2,8% auf 12,7 Mrd CHF. Gestiegen um 5,9% auf rund 650 Mio CHF sind auch die Kundenausleihungen. Die Bilanzsumme wuchs im Berichtszeitraum um 7,3% auf 16,9 Mrd CHF.


Negativwachstum auf Ertragsseite
Auf der Ertragsseite musste die Bank indes wegen der Finanzkrise ein negatives Wachstum hinnehmen. Nicht überraschend machte sich die Krise im Erfolg des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie im Handelsgeschäft bemerkbar, wobei sich erster um 13,6% auf 100,8 Mio CHF und letzterer um 12,2% auf 13,1 Mio CHF verminderte. Dagegen erwies sich das Zinsengeschäft als stabiler Ertragspfeiler, dessen Erfolg um 0,3% auf 254,1 Mio CHF stieg. Insgesamt erwirtschaftete das Basellandschaftliche Institut einen Betriebsertrag von 370,0 (-6,0%) Mio CHF.


Cost/Income-Ratio von 47,7 auf 50,1 Prozent erhöht
Die Cost/Income-Ratio erhöhte sich aufgrund der gesunkenen Erträge auf 50,1% (47,7%). Als Zielkorridor habe sich die Bank ein Aufwand/Ertrags-Verhältnis von 45% bis 55% gesetzt, wie der Präsident der Geschäftsleitung, Beat Oberlin, erklärte.


Gewinn um gut 10 Prozent geschmälert
Unter dem Strich verblieb ein Bruttogewinn von 184,6 Mio CHF (-10,3%) sowie nach Abzug von Abschreibungen und Rückstellungen von 47,9 (0,0) Mio CHF ein Zwischenergebnis von 112,8 Mio CHF (-11,9%). In den Rückstellungen seien alle ermessbaren künftigen Abschreibungen wie z.B. die IT-Migration auf Avaloq enthalten, ergänzte Oberlin. Nach Zuweisung von 20 (80) Mio CHF in die Reserven verblieb ein Jahresgewinn von 95,5 Mio CHF (-5,0%). Zur Einlagensicherung der angeschlagenen Kaupthing Bank musste die BLKB 430’000 CHF entrichten.


Unveränderte Dividende von 30 CHF
Die Bank zahlt den Eigentümern über 220 Mio CHF zurück. Mit dem Rückkauf und der anschliessenden Vernichtung von 230’000 Kantonalbankzertifikaten hat sich das Zertifikatskapital auf 57 Mio von 80 Mio CHF reduziert. Die Eigenkapitalquote (Tier 1) liegt nach der Transaktion bei 14,7%. Das Institut will den Aktionären eine unveränderte Dividende von 30 CHF je BLKB-Zertifikat ausschütten. An den Kanton liefert die Bank unverändert total 43,2 Mio CHF ab. Mit einer Eigenmitteldeckungsgrad von 183,2% steht die Bank verglichen mit den von der Finma vorgeschriebenen Minmum von 120% sehr solide da. Die Bank strebe langfristig eine Quote von über 200% an, sagte Oberli.


Aktie legt leicht zu
Der Start ins laufende Jahr sei sehr gut verlaufen, führte der CEO weiter aus. Bezüglich des Hypothekenwachstums sei der Januar einer der erfolgreichsten Monate in der Geschichte der Bank gewesen. Auch bei den Neugeldern, Ausleihungen und Spargeldern habe sie nochmals signifikant zugelegt. Die Bank sei deshalb zuversichtlich, dass sie 2009 ihre Ziele erreichen kann. Der Markt reagierte am Freitag positiv auf die Resultate der BLKB. Die Zertifikate verteuern sich bis gegen 13.25 Uhr um 0,5% auf 970 CHF, der Gesamtmarkt (SPI) verliert dagegen 2,8%. (awp/mc/ps/07)

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