Der Vorstandsvorsitzende des weltgrößten Chemiekonzerns BASF, Jürgen Hambrecht, der am Mittwoch in der ostchinesischen Stadt Nanjing einen neuen Verbundstandort eröffnete, sagte vor Journalisten: «Die Ölpreise werden dann ein Problem, wenn sie die Konjunktur beeinträchtigen und das Wachstum nicht mehr über zwei Prozent liegt.» Mit niedrigeren Preisen rechnet der BASF-Chef allerdings nicht mehr. «Wir werden nicht viel Veränderungen in den Ölpreisen sehen.»
Die Verfügbarkeit von Öl und die Nachfrage lägen zu dicht beieinander. Wenn jetzt etwas Unvorhergesehenes passiere wie die Hurrikans in den USA, «wird es schmerzhaft», sagte Hambrecht. Bislang sehe er aber «keinen größeren Einfluss» der hohen Ölpreise auf das weltweite Wirtschaftswachstum, das der Internationale Währungsfonds (IWF) für dieses und nächstes Jahr auf 4,3 Prozent schätzt. Die Auswirkungen der Rekordölpreise dürften nach Hambrechts Einschätzung geringer sein, als vielfach geglaubt, und möglicherweise mit Verzögerung eintreten. Der BASF-Chef geht davon aus, dass die Erholung in der deutschen Chemieindustrie anhält. Das Wachstum komme allerdings vor allem aus dem Export. (awp/mc/as)