BASF im 2. Quartal dank hohen Ölpreises mit Umsatz- und Ergebnisplus

Analysten verwiesen dabei auf die guten Zahlen der beiden Agrochemiekonzerne Syngenta und Monsanto. Höhere Rohstoff- und Energiekosten sollten hingegen das Segment Chemikalien belastet haben. Die 14 von dpa-AFX befragten Experten erwarten ein operatives Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen von durchschnittlich 2,254 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die Ludwigshafener im gleichen Zeitraum 2,030 Milliarden Euro ausgewiesen. BASF will am Donnerstag (31. Juli) die Zahlen für das zweite Quartal und erste Halbjahr vorlegen.


Schwacher Dollar drückt auf Umsatz
Beim Umsatz rechnen die Analysten für April bis Juni im Schnitt mit 15,667 Milliarden Euro nach 14,656 Milliarden Euro im Vorjahr. Das Umsatzplus sei aufgrund ungünstiger Wechselkurse – vor allem wegen des schwachen US-Dollar – auf Konzernebene geringer ausgefallen, hiess es. Das Nettoergebnis sehen die Experten bei 1,080 (Vorjahr: 1,024) Milliarden Euro. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern (EBIT) inklusive Sonderposten prognostizieren die Experten 2,190 (Vorjahr: 2,007) Milliarden Euro und für das Vorsteuerergebnis (EBT) 2,098 (Vorjahr: 1,942) Milliarden Euro.


Profitable Öl- und Gassparte
Zum Umsatz- und Ergebniszuwachs sollte vor allem die Öl- und Gassparte beigetragen haben. Diese habe von einem deutlich höheren Öl- und Erdgaspreis profitiert, schrieb equinet-Analyst Oliver Schwarz in einer Studie. Auch bei Veredelungsprodukten gehen die Experten von einem Ergebniszuwachs aus. Die Sparte sollten vor allem von Preiserhöhungen bei Vitaminen profitiert haben, hiess es in einer Studie von Merrill Lynch. Mit einem Ergebnisrückgang rechnen die meisten Experten hingegen bei den Chemikalien. Sie führten dies vor allem auf höhere Rohstoff- und Energiekosten zurück. BASF habe diese nicht durch höhere Verkaufspreise vollständig kompensieren können, hiess es.


Kunststoffsparte weiter im Fokus
Auch bei den Kunststoffen sowie im Bereich Functional Solutions (Geschäft mit Bauchemikalien und Farben) erwarteten die meisten Analysten einen Rückgang. Die Kunststoffe hätten unter Anlagenstillständen beim hochmargigen TDI sowie schwachen US-Dollar gelitten, hiess es in einer Studie der UniCredit. Den Rückgang bei Functional Solutions führten Experten auf eine geringere Nachfrage nach Lacken in der Automobilindustrie sowie schwachen Baukonjunktur vor allem in Nordamerika zurück. Im Fokus steht weiterhin die Kunststoffsparte der BASF. Die Ludwigshafener wollen den Grossteil ihres Styrolgeschäfts – rund ein Viertel der gesamten Kunststoffsparte – verkaufen. Ursprünglich wollte sich BASF bis Ende 2007 vom Geschäft trennen. Erst jüngst hatte hatte BASF-Chef Jürgen Hambrecht bei einem Investorentag in London gesagt: «Wir verhandeln weiter über den Verkauf.» Und hatte hinzugefügt: «Wir verkaufen jedoch nicht unter Konditionen, die wir für nicht gerechtfertigt halten.»


Ausblick bekräftigt
Die Ziele für das Gesamtjahr hatte der weltgrösste Chemiekonzern BASF während des Londoner Investorentages bestätigt. Sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis (EBIT) vor Sondereffekten erwartet das Ludwigshafener DAX-Unternehmen bei gleich bleibendem Portfolio weiterhin ein leichtes Plus im Vergleich zu 2007. BASF hatte im vergangenem Geschäftsjahr den Umsatz um 10,2 Prozent auf 57,951 Milliarden Euro und das bereinigte EBIT um 4,9 Prozent auf 7,614 Milliarden Euro gesteigert.


Schwächere Rahmenbedingungen
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schätzt BASF unterdessen schwächer ein als zuletzt: So erwartet das Unternehmen nur noch ein weltweites Wachstum der Chemieproduktion in diesem Jahr von 2,4 Prozent, bis vor kurzem hatte BASF noch mit einem Plus von 2,8 Prozent gerechnet. Der durchschnittliche Eurokurs wird für 2008 auf 1,55 US-Dollar geschätzt und der Ölpreis im Schnitt auf 120 Dollar je Barrel. Bei der Hauptversammlung Ende April war das Unternehmen noch von einem Eurokurs bei 1,50 Dollar und einem Ölpreis von 90 Dollar ausgegangen. (awp/mc/ps/27)

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