Unter dem Strich schrieb das im DAX notierte Unternehmen im letzten Jahresviertel sogar einen Verlust von 313 Millionen Euro nach einem Gewinn von 793 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Zuletzt hatten die Ludwigshafener einen Fehlbetrag im vierten Quartal 2001 ausgewiesen. Die Aktie war im frühen Handel mit über 4 Prozent Plus zweitbester DAX-Wert. Analysten bewerteten die Bilanz in ersten Reaktionen gemischt, die stabile Dividende sahen sie aber positiv.
Hambrecht: «Für 2009 keine Besserung in Sicht»
Auch für das laufende Jahr ist keine Besserung in Sicht. «2009 wird ein Jahr voller Herausforderungen werden, wie wir sie noch nicht erlebt haben», sagte Unternehmenschef Jürgen Hambrecht. Die Lage auf den Absatzmärkten der BASF verschärfe sich, eine Trendwende sei derzeit nicht in Sicht. BASF kündigte deshalb den Abbau von weltweit mindestens 1.500 von derzeit knapp 97.000 Arbeitsplätzen an. Sparprogramme sollen beschleunigt umgesetzt werden.
Schliessungen von ganzen Standorten
Weniger profitable Anlagen und sogar ganze Standorte sollen geschlossen werden. Betroffen seien Standorte aus dem Bereich Lacke und Beschichtungen in den USA, Europa und Asien sowie Anlagen zur Herstellung von Kunststoffvorprodukten in Asien. Trotz der Einbeziehung der Übernahmen von Ciba und Revus Energy erwartet der Branchenprimus für 2009 einen Umsatzrückgang. Von einem noch deutlicheren Rückgang gehen die Ludwigshafener beim Betriebsergebnis aus.
Ergebniseinbruch
Im vergangenen Jahr setzten die Ludwigshafener mit 62,304 Milliarden Euro 7,5 Prozent mehr um. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern (EBIT) und Sondereinflüssen ging jedoch um zehn Prozent auf 6,856 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten im Schnitt mit einem bereinigten EBIT von 6,921 Milliarden Euro gerechnet. Unter dem Strich fiel der Überschuss auf 2,912 Milliarden Euro, ein Minus von 28,4 Prozent zum Vorjahr. Dennoch will BASF eine Dividende für 2008 von 1,95 Euro je Aktie ausschütten und bleibt damit auf Vorjahreshöhe.
Produktion drastisch gesenkt
Den Markt hatte BASF bereits auf ein aussergewöhnliches schlechtes Quartal eingestimmt. So kappte BASF im letzten Jahresviertel die Prognose für 2008 zweimal und senkte die Produktion drastisch. Im Januar kündigte das Unternehmen zudem Kurzarbeit an. So hatte BASF bereits angekündigt, weltweit 80 Anlagen vorübergehend stillzulegen und die Produktion in weiteren 100 Anlagen zu drosseln. (awp/mc/ps/16)