BASF verdient im dritten Quartal weniger – Erwartungen verfehlt
Analysten waren im Schnitt von einem EBIT vor Sondereinflüssen von 1,733 Milliarden Euro ausgegangen. Den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr senkte das Unternehmen teilweise.
Gewinn um 10,7 Prozent rückläufig
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) nahm um 10,7 Prozent auf 1,509 Milliarden Euro ab. Einen kräftigen Rückgang verzeichnete BASF vor allem in den Geschäftsbereichen Chemikalien, Kunststoffen sowie Functional Solutions. Das Ergebnis vor Steuern ging um 7,2 Prozent auf 1,470 Milliarden Euro zurück. Nach Steuern und Anteilen Dritter schrumpfte der Gewinn in der Berichtsperiode um 37,5 Prozent auf 758 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie fiel von 1,25 Euro im Vorjahr auf 0,82 Euro zu.
Analystenerwartungen deutlich verfehlt
Analysten waren im Schnitt von einem EBIT in Höhe von 1,653 Milliarden Euro, einem Vorsteuergewinn von 1,586 Milliarden Euro und einem Gewinn von 766 Millionen Euro ausgegangen. Der Umsatz kletterte von Juli bis September auf 15,772 (Vorjahr: 13,963) Milliarden Euro und lag damit über den Prognosen der Analysten. Diese hatten einen Umsatz im Schnitt von 15,178 Milliarden Euro erwartet. Zum Zuwachs beigetragen hätten vor allem höhere Verkaufspreise in allen Segmenten, hiess es.
Gewinnprognose für 2008 gesenkt
BASF hat nach dem Gewinnrückgang sein Gewinnziel für das Gesamtjahr 2008 gesenkt. Das Unternehmen erwarte nun ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern (EBIT) und Sonderposten auf dem Niveau des Vorjahres, teilte BASF weiter mit. Zuvor hatte BASF ein EBIT vor Sonderposten leicht über dem Vorjahr angepeilt. Der Umsatz soll weiterhin im Vergleich zum Vorjahr wachsen. BASF hatte 2007 den Umsatz um 10,2 Prozent auf 57,951 Milliarden Euro und das bereinigte EBIT um 4,9 Prozent auf 7,614 Milliarden Euro gesteigert.
Finanzmarktkrise belastet
«Die Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf unsere Absatz- und Beschaffungsmärkte haben sich gegen Ende des dritten Quartals deutlich verschärft», hiess es weiter. Eine rückläufige Nachfrage in wichtigen Märkten, der Abbau von Vorräten der Kunden sowie der drastische Rückgang des Ölpreises seien Anzeichen einer «rezessiven Entwicklung». Diese werde sich voraussichtlich im kommenden Jahr noch verschärfen. Daher sei jede Prognose mit ausserordentlichen Unsicherheiten behaftet.
Wechselkurseinflüsse
Der durchschnittliche Eurokurs wird für 2008 jetzt auf 1,45 US-Dollar geschätzt und der Ölpreis im Schnitt auf 105 Dollar je Barrel. Zuvor war BASF von einem US-Dollar-Wechselkurs bei 1,55 Dollar pro Euro und einem Ölpreis im Schnitt von 120 Dollar pro Barrel ausgegangen.
BASF erwartet Synergien durch Übernahme von über 5% am Ciba-Umsatz
Durch die Übernahme von Ciba erwartet BASF Synergien von mindestens fünf Prozent am Umsatz des Schweizer Spezialchemiekonzerns. 2007 hatte Ciba 6,523 Milliarden Schweizer Franken (4,34 Mrd Euro) umgesetzt. Weitere Details zu Synergien werde es aber erst nach der Genehmigung der Akquisition durch die Kartellbehörden geben. BASF will den Schweizer Konkurrenten für rund 3,8 Milliarden Euro übernehmen. Laut Konzernchef Jürgen Hambrecht hält BASF bereits mehr als 67 Prozent der Ciba-Namensaktien. Damit hat die im DAX notierte Gesellschaft bei der Übernahme ihr Ziel doch noch erreicht, nachdem am Mittwoch nach vorläufigen Ergebnissen die Annahmequote noch bei 66,665 Prozent gelegen hatte. Die Ciba-Übernahme steht unter dem Vorbehalt, dass BASF mindestens 66,67 Prozent aller Ciba-Namensaktien angedient werden. (awp/mc/ps/12)