Dies sagte Unternehmenschef Jürgen Hambrecht am Donnerstag laut Pressemitteilung. BASF habe vor allem von einer guten Nachfrage aus der Automobil-, Elektro- und Elektronikindustrie profitiert. Noch vor einem Jahr waren diese Industrien von der weltweiten Wirtschaftskrise mit am meisten betroffen. Regional sieht Hambrecht ein starkes Wachstum in Asien und Südamerika. Auch Amerika erhole sich langsam. «Das Schlusslicht bildet Europa», fügte der BASF-Chef hinzu.
Keine Entwarnung für das Gesamtjahr
F ür das laufende Jahr peilt BASF weiterhin einen deutlichen Zuwachs beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und ein Plus beim Umsatz an. Die Kapitalkosten will das Unternehmen in diesem Jahr wieder verdienen. 2009 schrumpfte der Umsatz um knapp ein Fünftel. Das EBIT vor Sondereffekten ging um fast 30 Prozent zurück, der Gewinn halbierte sich. Trotz einer Nachfragebelebung im ersten Jahresviertel warnte Hambrecht vor zu grosser Euphorie: «Die Erholung steht weiterhin auf wackeligen Füssen.» Risiken blieben bestehen. Dabei verwies er unter anderem auf die auslaufenden staatlichen Konjunkturprogramme, Überkapazitäten sowie schwankende Rohstoffmärkte. Die Konjunktur werde sich im weiteren Jahresverlauf langsam und zunehmend ungleichmässig erholen.
Ciba-Integration soll 2010 Synergien von 350 Mio Euro bringen
Im zweiten Quartal geht BASF aufgrund von Wartungsarbeiten an Anlagen von einer Belastung auf Umsatz und Ergebnis aus. So werde beispielsweise der gesamte Standort Nanjing in China in diesem Zeitraum für eine Generalüberholung und Erweiterungen abgestellt. In Nanjing steht einer der grössten BASF-Verbundstandorte der Welt. Durch die Ciba-Integration rechnet BASF im laufenden Jahr mit Synergien in Höhe von 350 Millionen Euro. Bis Ende 2012 sollen diese Kostenvorteile auf jährlich über 450 Millionen Euro anwachsen. BASF hatte im vergangenen Jahr den Schweizer Spezialchemiekonzern Ciba für rund 3,8 Milliarden Euro übernommen.
Zahlen deutlich über Prognosen
BASF verzeichnete in den ersten drei Monaten wie bereits seine beiden Konkurrenten Dow Chemical und Dupont aus den USA deutliche Zuwächse beim Umsatz und Ergebnissen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuer (EBIT) und Sondereffekten verdoppelte sich von Januar bis März auf 1,954 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte die Gesellschaft im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise nur 985 Millionen Euro ausgewiesen. In fast nahezu allen Geschäftsbereichen konnte BASF die Ergebnisse verbessern. Rückgänge wiesen alleine das Öl- und Gas-Geschäft sowie die Agrochemie auf. Das grösste Ergebnisplus verzeichnete das Unternehmen mit Chemikalien, Kunststoffen sowie in seinem Bereich Functional Solution.
Umsatz um 26,5 Prozent gesteigert
Unter dem Strich blieben nach 375 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum 1,029 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 26,5 Prozent auf 15,454 Milliarden Euro. Mit seinen Zahlen übertraf BASF bei allen Kennziffern deutlich die Schätzungen der Analysten, die Aktie legte vorbörslich zu. (awp/mc/ps/09)